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2010 (C)

Homilie am Mittwoch 9. Juni 2010 in der Abendmesse in Neunkirchen St. Michael

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 Die Wahrheit des Glaubens singend verkünden

Als Getaufte sollen die Christen nach der Lesung aus dem Kolosserbrief wissen, dass Gott sie liebt, dass er auf sie geschaut und sie „auserwählt“ hat. Nun sind sie „Heilige“; sie stehen auf der Seite Gottes gegen Götzen, Dämonen und Laster (V. 5.8).

Die Konsequenzen dieses Glaubenswissen

Ihr seid von Gott geliebt - liebt einander; Gott hat euch vergeben - vergebt auch ihr einander (V. 12-14): das nennt Paulus dankbar sein (V. 15).
  • Danksagung (eucharistia) ist die liturgische Feier der Christen: Auf die Gegenwart Christi in Wort und Sakrament antwortet Gottes Geist (Röm 8, 15.26) in uns mit Psalmen, Hymnen und Liedern (V. 16). Gottesdienst kann nur in der Freude gefeiert werden. Diese Freude jauchzt im Jubelruf des Halleluja vor dem Evangelium dem Herrn Jesus und Gott seinem Vater zu.
  • Gott wirkt alles Heil durch sein Wort, und da Gott selbst das Heil des Menschen ist, will Gott als Wort zum Menschen kommen, damit der Mensch ihn aufnehmen kann und so vergöttlicht wird.
  • Nur in der Fastenzeit wird das Halleluja durch einen Christusruf ersetzt. Die Liturgie der Kirche hat das Halleluja vor dem Evangelium für jede Messfeier vorgesehen.. Wann ist es mehr angebracht, in der Sprache des ersten Gottesvolkes, der Sprache Jesu und der jungen Kirche  das Halleluja anzustimmen als vor dem Evangelium? In ihm kommt das Mensch gewordene Wort Gottes selber zu Wort. Heute offenbarte er sich im Hallelujaruf mit einem Ich-Bin-Wort »Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht». Wir haben also allen Grund voller Freude Gott und Jesus jubelnd zu preisen. Er hat dazu erwählt, als Nahrung unseres eigentlich menschlichen Lebens das Wort Gottes aufzunehmen und auf diese Weise zu werden, was wir sein können und sollen, Abbild des Logos, Christi zu sein, der das wahre Abbild Gottes des Unsichtbaren ist.
  • Aus unerfindlichen Gründen wird es an Werktagen von manchen Priestern einfach weggelassen. Für die Kirche ist das Halleluja vor dem Evangelium unverzichtbar.
  • Die ganze Messfeier ist Eucharistia.  Jubelnde Dankbringung ist das tägliche Leben des Christen: „Alles, was ihr in Worten und Werken tut“ (V. 17). Hier geht es nicht um Einzelvorschriften und Einzelleistungen, sondern darum, dass „im Namen Jesu“ unser ganzes Sein und Tun und Erleiden als Dank zu Gott dem Vater gelangt.
  • Wir können und dürfen daher nicht nur am Sonntag, sondern auch an Werktagen das Halleluja singen; denn wir sind durch Jesus Christus in Gottes Gnade, in seiner liebenden und befreienden Nähe.
  • Der heilige Ephräm hat noch das Aramäische, die Muttersprache Jesu gesprochen und sein Lieder gedichtet. Singend hat er die Wahrheit des Glaubens verkündet, haben sie die Mitsingenden in sich aufgenommen.