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Heilige (2007)

Ansprache am Gedenktag der Heiligen Monika 27.8. in der Abendmesse in St. Mchael NEUNKIRCHEN

===>> Liturg. und biblische Texte vom Montag 21.Woche
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===>> Gottesdienstvorlage

DIE HEILIGE MONIKA - ERZIEHUNG DURCH BEISPIEL

  • Wir haben noch die Worte des Paulus an die Christen in Thessalonich im Ohr: "Wir haben euch das Evangelium nicht nur mit Worten verkündet, sondern auch mit Macht und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit. "1 Diese Worte dürfen auch alle Eltern in den Mund nehmen, die sich redlich mühen, ihren eigenen Glauben an ihre Kinder weiterzugeben.
  • Zum Wesentlichen des Christsein sagt Paulus in der Lesung, gehört: 1. Die Abkehr von den Götzen und Hinwendung zum lebendigen und wahren Gott, und 2. die Erwartung Jesu, den der Vater von den Toten auferweckt hat und der vom Himmel her als Retter kommen wird.
  • Die Christen von Thessalonich haben das Wort gehört, sie haben sich rufen lassen und sind dadurch die Ekklesia, das versammelte Gottesvolk von Thessalonich geworden. Das alles ist für den Apostel Grund zum Staunen und zum Danken.

Erziehung durch Beispiel

  • Eltern wissen nur zu gut, dass bei der religiösen Erziehung Worte zwar unerlässlich, aber nicht das Wichtigste sind: Entscheidender ist das eigene Beispiel. Die Kinder müssen spüren, wie wichtig ihren Eltern der Glaube tatsächlich ist, damit die biblischen Geschichten und die ethischen Orientierungen nicht blutleer bleiben.
  • So wird es auch die heilige Monika mit ihrem Sohn Augustinus und seinen Geschwistern gehalten haben. Ihr Mann war kein Christ, doch hatte er ihr gestattet, die Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Doch auch Monika musste - wie unzählige Eltern vor und nach ihr - bitter erfahren, dass das religiöse Wachstum kein Selbstläufer ist. Eltern können im letzten nur den Samen für ein religiöses, vom Evangelium geprägtes Leben legen. Ob und wie der Same aufgeht, das liegt nicht mehr in ihrer Hand.
  • Monikas Schicksal macht zugleich Hoffnung: Sie hat gegen Ende ihres Lebens erfahren dürfen, wie ihr Sohn Augustinus nach etlichen Umwegen doch noch den Weg zu Christus und zur Kirche gefunden hat. Eine christliche Erziehung prägt Kinder so tief, dass sie oft ein Leben lang nachwirkt und auch viel später Frucht tragen kann.
  • Eine solche Frucht muss nicht - wie bei Augustinus - eine Priester- oder gar Bischofsweihe sein. Eine nicht minder wertvolle Frucht ist ein reifes Gewissen, das Verantwortliche in der Wirtschaft oder der Politik vor Heuchelei und Unehrlichkeit bewahren kann (vgl. Evangelium).

Sohn solcher Gebete und Tränen kann nicht verloren gehen

  • Monikas Sohn Augustinus hat uns folgende Begebenheit überliefert: Als Monika einem erfahrenen Bischof ihre Not wegen der Irrwege und Unbelehrbarkeit ihres Sohnes klagte, sagte dieser erfahrene Mann: „Lass ihn dort und bete für ihn zum Herrn; er selbst wird durch Lesen schon finden, was sein Irrtum ist und wie groß seine Gottlosigkeit. "
  • Dabei erzählte er, berichtet Augustinus weiter, wie er, als er noch ein kleiner Knabe war, von seiner verführten Mutter den Manichäern übergeben worden sei, fast alle ihre Schriften gelesen und sogar oftmals abgeschrieben habe; wie er dann selbst ohne jemandes Überlegung und Überführung erkannt habe, wie verderblich jene Sekte sei und wie er sich von ihr losgemacht habe.
  • Als sie nach diesen seinen Worten sich noch nicht beruhigen wollte, überliefert uns Augustinus, sondern unter strömenden Tränen ihn inständig bat, mich zu sehen und mit mir zu sprechen, da rief er in scheinbarem Unwillen: „Gehe, denn so wahr du lebst, es ist nicht möglich, dass ein Sohn solcher Tränen verlorengehe. " Und oft sagte mir meine Mutter, wenn wir in unserem Gespräch darauf kamen, das Wort habe sie ergriffen, als sei es vom Himmel gekommen.


1 Texte vom 21. Montag I; L 1 Thess 1,1-5.8b-10; Ev Mt 23,13-22
Hl. Monika NK 2007 - Erziehung durch Beispiel Veit Dennert, Pfarrer Seite: 2

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