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2009 (C)

Homilie am am 2.Weihnachtstag in der Abendmesse in St. Michael

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 Stephanus – Wofür leben, wofür sterben?

Was tut Stephanus, wofür lebt er?

  • Er war als einer von Sieben von den Aposteln zum Dienst an den Tischen bestellt, ein Diakon also, was nichts anderes heißt als "einer der dient" den Armen, Witwen und Waisen in der Gemeinde, dass sie das Nötigste zum Leben bekommen, Nahrung, Kleidung und Tischgemeinschaft.
  • Er verkündete das Evangelium von Jesus Christus. Er stellte sich dem theologischen Disput. Er stellte sich auf die Seite Jesu, auf die Seite des Gekreuzigten.
  • Aus der Bibel des Gottesvolkes und des Evangeliums Jesu lebend war er voller Weisheit und Geist, dem die Gegner der Jüngergmeinde nicht gewachsen waren.

Was hat Stephanus erfahren?

  • Christsein führt zu Konflikten; es bewahrt nicht vor Ablehnung und Verfolgung. Das hat Jesus vorhergesehen, wie wir im heutigen Evangelium erfahren. Und Stephanus hat dies in aller Härte erfahren.
  • Der Weg der Kirche durch die Jahrhunderte ist nicht nur von den Versäumnissen und Sünden der Christen gesäumt, sondern auch von einer großen Schar von Märtyrern, die für das Evangelium Jesu Verfolgung und Tod auf sich nahmen und ihrem Herrn bis in den Tod die Treue hielten.

 
Was hat Stephanus gelernt?

Er hat gelernt, wie Jesus dem Willen Gottes auf eine zweifache Weise gehorsam zu werden.
  • Einmal sich im Leben und im Sterben ganz uns gar in die gütige Hand Gottes zu geben. Jeder Christ soll lernen mit Jesus und Stephanus sich ganz und gar Gott anzuvertrauen: "Herr, in deine Hände lege ich meinen Geist".[1]
  • Im Glauben dürfen wir erfahren, dass am Ende unseres Lebens- und Glaubensweges Jesus, unser Erlöser steht. Unser letztes irdisches Wort wird daher sein: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“[2]
  • Und zum zweiten wie Jesus flucht Stephanus seinen Mördern nicht. Nach Jesu Vorbild tritt er vor seinem Erlöser und Herrn für sie ein: "Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!" [3] Wie schwer tun wir uns Menschen zu vergeben, wenn sie uns enttäuscht, nicht genügend beachtet oder verletzt haben. Wir sollten immer daran denken, wer seinem Nächsten vergibt, dem wird von Gott vergeben.
  • Ganz in der Nachfolge Jesu stehend vergibt Stephanus seinen Mördern; denn er sieht die Menschen mit den Augen des Erlösers. Er ist ein Sehender. Er schaut hinter die Dinge.

 
Was sah Stephanus?

  • Angesichts des todbringenden religiösen Fanatismus sieht er die Herrlichkeit Gottes, das alles überstrahlende Licht, seine Liebe.
  • Angesichts des tödlichen Hasses seiner Gegner sieht er den getöteten Jesus als Auferweckten zur Rechten Gottes stehen.
  • Unter dem todbringenden Hagel der Steine sieht er den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Er sieht, dass in Jesus der Mensch bei Gott ankommt.
  • Menschwerdung ist also nicht nur ein Geborenwerden zum Tode vielmehr zur Fülle des Lebens bei Gott. In der Person Jesu hat er uns das Zeichen des Lebens gegeben, das den Tod besiegt. So feiern wir am Fest der Geburt des Herrn seinen Tod und seine Auferstehung und sein Kommen in Herrlichkeit.
  • Der Himmel öffnet sich, wenn wir im Herrn sterben. Der Menschensohn, der auferstandene und beim Vater erhöhte Jesus Christus erwartet uns und vollendet an uns Gottes Erbarmen und Liebe. Denn „für uns und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.“[4] Stephanus wusste wofür er lebte und wofür er starb: Für den Herrn der uns rettet vor der Hölle und dem ewigen Tod.

 

[1] Apg 7,49
[2] Apg 7,59
[3] Apg 7,60
[4] Großes Glaubensbekenntnis

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