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Lesejahr 2011 (A)

Homilie zu Gen 22,1-19 am Gedenktag der ersten Märtyrer Roms, gehalten in St. Michael Neunkirchen

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Glauben - Sich in Gott festmachen wie Abraham


Vertrauen ist ein Grundzug des menschlichen Lebens

Viel wird über das Urvertrauen geschrieben, und kaum etwas vergiftet Beziehungen so sehr wie Misstrauen. In der heutigen Lesung bekommt dieses Wort Vertrauen allerdings eine erschreckende Radikalität. Gott möchte, dass Abraham ihm seinen Sohn opfert.

Dieser Schrifttext löst Entsetzen in uns aus. 

Wie kann Gott so etwas verlangen? Ist er noch der Gott des Lebens? Doch Abraham vertraut Gott und folgt seinen Anweisungen – scheinbar blind –, und am Ende offenbart sich Gott dann wirklich als Gott des Lebens, der dem Sohn das Leben bewahrt und gleichzeitig in ihm allen Leben und Segen in Fülle schenkt.

Es ist bewiesen:
Gott kann ich vertrauen, grenzenlos und immer.
In ihm werde ich daher mein Leben und meine Zukunft festmachen, wie Abraham. Ich werde wie er jeden Tag neu mein Amen, mein Ja zu Gott sagen.
Nein, ich wünsche mir die Prüfung des Abraham nicht, aber was ich mir und uns wünsche, ist sein unerschütterliches Vertrauen in Gott.  Obwohl er die Anweisung wahrscheinlich nicht versteht, folgt er Gottes Willen und erlangt Heil und Leben.

Manches in unserer Welt und in unserem persönlichen Leben verstehen wir nicht. Auch wir fragen manchmal: „Warum lässt Gott das zu? Warum mutet mir Gott Schweres zu?
Auch in solchen Anfechtungen ermutigt uns Abraham, Gott zu vertrauen. Auch wenn wir Verluste erleiden; geliebte Menschen loslassen müssen, weil sie zu ihrem Schöpfer und Erlöser heimgerufen werden. Gott geht unsere Wege mit – ausnahmslos – und er führt auch uns zum Heil und zum ewigen Leben.
Beten wir darum, dass auch wir immer weiter wachsen im Vertrauen und in der Liebe.

Gott lässt die an ihn Glaubenden und auf ihn Vertrauenden nicht allein.
Er hat uns in der Taufe in seine Familie, in die Gemeinschaft der Jünger und Jüngerinnen Jesu aufgenommen.

Glaube hat immer mit Gemeinschaft zu tun.
persönlicher Glaube und meine Glaubensgeschichte hängt mitdenen zusammen, die seit Abraham vor uns geglaubt haben und mit denen wir gemeinsam glauben dürfen.

So erfahren wir,
 Wir werden mitgetragen auf unserem Weg.

Wir sind nicht allein. Eingefügt in die Gemeinschaft der Kirche sind wir von Gott gehalten. Auf Jesus Wort hörend und daran festhaltend kommt der Vater und der Sohn zu uns und wohnt in uns durch seinen Heiligen Geist. 
Unser Herz Gott öffnend, miteinander auf das Mensch gewordene Wort Gottes hörend, im Geist und in der Wahrheit Gott anbetend erfahren wir die aufbauende und stärkende Kraft des gemeinsamen Glaubens. 



Doch wie oft haben wir Schwierigkeiten 

haben Dinge getan, die nicht unserer Glaubenshaltung entsprechen. Doch wir dürfen auch unsere Schwächen und unseren oft lahmen Glauben Christus geben. Er hat dem Gelähmten zuerst seine Sünden vergeben und ihn anschließend von seiner Lahmheit befreit. So will er auch an uns machtvoll handeln.

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