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2007 (C) Österliche Bußzeit

Homilie zu Num 21,4-9 am Dienstag in der 5.Woche der Österlichen Bußzeit in St. Michael Neunkirchen
===>> zu den liturgischen und biblischen Texten des Dienstag in der 5. Woche der Österl. Bußzeit


Sich dem Zeichen der Rettung zuwenden
Homilie zu Num 21, 4-9 und Joh 8, 21-30

1. Schlangen sind eine tägliche Gefahr für den Bauern in Israel. Deshalb sind sie in den Vorstellungen der Menschen, die aus dem Unbewußten gespeist werden die Verkörperung hinterlistiger, todbringender Chaosmächte.
Dies Verderben bringenden Mächte gewinnen überall an Macht, wo der Mensch mutlos wird; wo er, so wie Israel damals in der Wüste für seine Zukunft schwarz sieht; wo er sich gegen seinen Lebensweg, den Gott ihm zumutet, auflehnt. Wenn der Mensch anfängt, sich gegen die gottgegebene Führung, ja gegen Gott selber sich aufzulehnen; wenn er um des verheißenen Zieles willen nicht mehr bereit ist, Entbehrungen und Verzicht auf sich zu nehmen, Dieses Sich-Auflehnen gegen Gott bringt den Tod, vergiftet den Menschen.

2. Woher kommt Hilfe?

Die atl. Geschichte lehrt uns ein Zweites: Die Hilfe kommt nicht durch irgendeine Zauberei, sondern durch Reue und Umkehr des Volkes und durch die Fürbitte des Mose. "Bete zum Herrn, daß er die Schlangen von uns nimmt. Da betet Mose für das Volk." Die Umkehr zu Gott und das Gebet des Gesandten Gottes rettet den Menschen vor der Vergiftung der unheimlichen Chaosmächte. Für die junge Kirche und für uns ist Jesus Christus der neue Mose, der uns durch die Wüste unseres Lebens zum gelobten Land des ewigen Lebens bei Gott führt. Durch IHN rufen wir zum Vater.

3. Der Realität ins Auge sehen

Ein Drittes lehrt uns diese Geschichte: Mose richtet ein Abbild der todbringenden Schlangen auf. Wir Menschen müssen der unser Leben bedrohenden Realität ins Auge schauen. Wir dürfen den Kopf vor den Gefahren, die uns auf unserem Lebensweg drohen, nicht in den Sand stecken.
Wir müssen sie sehen und dabei uns an Gott halten. In IHM und mit IHM und durch IHN können wir diese Bedrohungen bestehen und überwinden. Im Buch der Weisheit heißt es dazu: Wer sich dem Zeichen der Rettung zuwandte, wurde nicht um des Geschauten willen gerettet, sondern durch Jahwes Verdienst, der du der Retter Israels bist." (16,5f.)

4. Aufschauen zum Zeichen der Rettung

So rettet uns nicht das Kreuz, in dem die Bosheit und Gemeinheit, die Sünde der Menschen offenbar wird, sondern Gott, der in seiner Liebe durch Jesus Christus das Kreuz zum Zeichen des Heils gemacht hat. Er hat den Gekreuzigten von den Toten auferweckt und zum Herrn der ganzen Schöpfung gemacht.
Was in der ehernen Schlange vorgebildet ist, wird in dem gekreuzigten Christus zum unübersehbaren Zeichen Gottes für uns Menschen, freilich nur für jene, die glauben: Es gibt keine verderblichen, todbringenden Kräfte, die Gott nicht beherrschen und für die Rettung des Menschen dienstbar machen kann. Wir müssen die Realität des Kreuzes sehen. Aber im Glauben an Jesus Christus und in seiner Nachfolge wird es zum Zeichen des Sieges. Die Macht und Liebe Gottes ist stärker als alle verderbenbringenden Mächte.

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