PredigtenHeilige
Ansprache am Fest der hl. Kunigunde in der Augustinuskapelle Neunkirchen a.Br.Schatzsuche Mt 13,44-46 Den Schatz gesucht und gefunden
Die Schätze der Erde sind nur selten an der Oberfläche zu finden. Man muss oft tief graben, bis man sie findet, die Bodenschätze. Man muß lernen, wie so etwas vor sich geht. Ohne »Know how« gibt es höchstens einmal Zufallsfunde. Der Herzog von Luxemburg ließ seiner Tochter Kunigunde eine intensive menschliche, geistliche und geistige Bildung zuteil werden. Die konnte sie gut gebrauchen als man sie mit dem Bayernherzog Heinrich II verheiratete, weit weg von ihrem Elternhaus in Luxemburg. Zunächst galt es eine gute Mitregentin des deutschen Königs und späteren Kaisers zu werden. Sicher wollte sie Kinder haben. Die aber blieben dem Paar versagt. Sicherlich hat dies Kunigunde und Heinrich große Sorge bereitet, aber die Quellen sagen uns: Diese Enttäuschung konnte ihre Liebe nicht zerstören; denn beide waren von einer tiefen Liebe zu Christus und seiner Kirche erfüllt. Auf der Suche nach der kostbaren Perle des Reiches Gottes, beim Graben nach diesem göttlichen Schatz, kamen sie miteinander zu dem Entschluß, den Herrn und seine Kirche als Erben einzusetzen. Wohlüberlegt und mit großer Verantwortung setzten sie ihr persönliches Vermögen und Erbe dafür ein, dass der Christliche Glaube gefördert und gestärkt wurde. Aus ihrem Entschluß ging 1007 die Gründung des Bistums Bamberg, viele Klöster als geistliche und kulturelle Zentren hervor. Und so wurde besonders im östlichen Franken und in Mitteldeutschland der katholische Glaube gefestigt und das Leben der Menschen sicherer. So wurde aus nicht erfüllter natürlicher irdischer Hoffnung eine Schatzsuche, die nach den ewigen und bleibenden Gütern strebte, dem Himmelreich. Durch Ihre Stiftungen dienten sie dem Bemühen, sich nicht nur auf irdische Herrschaft zu verlassen, sondern dass Gott in den Herzen und irdischen Strukturen an die Regierung kommt, sein Reich mitten in der Welt aufrichtet. Kunigunde und Heinrich ist es zu verdanken, dass der christliche Glaube, die über alles Irdische und Vergängliche hinaus ragende christliche Hoffnung das Leben der Menschen über Tausend Jahre prägen konnte. Ihre Liebe zu Gott und zu Jesus Christus erfüllte sie mit einer großen Liebe zur Kirche. Sie wußten beide, dass es ohne die christliche Liebe keine gute Zukunft für die Menschen gibt. Und dass die Kirche es ist, die das Evangelium der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens durch die Jahrhunderte trägt. Dafür danken wir heuteals Kirche von Bamberg Gott, dem Geber aller guten Gaben. Er hat uns durch Kunigunde und Heinrich ein Herrscherpaar geschenkt, das nicht dem Eigennutz frönte, sondern das seine ganze Kraft, sein ganzes Vermögen dem Wachstum des Reiches Gottes schenkte. Als Kunigunde nach dem Tod Heinrichs in das von ihr gestiftete Kloster Kaufungen eintrat und dort als einfache Schwester ihr Leben beendete, zeigte einmal mehr, wie demütig sie im wahrsten Sinn des Wortes ihr Leben verstand. Das Reich Gottes kommt überall dort als der kostbarer Schatz zum Vorschein, wo ein Mensch den Mut aufbringt der Ehre Gottes, dem ewigen Heil und dem zeitlichen Wohl der Menschen zu dienen. Als Milde und Liebe ausstrahlende Herrscherin ist sie den Bambergern in Erinnerung geblieben. Beim Gehen über die Brücke unterhalb des Inselrathauses begegnet sie uns in der Barockfigur von 1753. Es ist die einzige Figur die von der ursprünglichen Barockbrücke mit ihren fünf Figuren übrig geblieben ist: Die Heilige Kunigunde und ihr Lächeln. ===>> zum Seitenanfang
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