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Lesejahr 2012 (B)

Homilie zu Lk 24,35-48 am Osterdonnerstag in St.Michael Neunkirchen

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Lebenserfahrungen mit der Hl.Schrift konfrontieren.
1 Das Vordergründige
  • Wie oft werden wir von den Ereignissen überrollt, von dem, was die Menschen tun.
  • Wie leicht drängt sich das Äußere in den Vordergrund, verstellt uns den Blick für den Hintergrund der Menschheitsgeschichte. In allen Lebensaltern ist solches erfahrbar:
- Unsere Kinder sind der Bilderwelt des Fernsehens ausgeliefert, die ihre Phantasie besetzt. Und es sind nicht nur gute Bilder.
- Unsere Jugendlichen sind einer Subkultur ausgeliefert, die mit ihren Rythmen die Sinne betört und die Triebe aufstachelt.
- Vielen Erwachsenen geht es hauptsächlich um Geld, Häuser, Besitz und Reisen.

2 Der Herr geht neben uns
  • Wie oft und wie lange geht der Herr neben uns her und wir merken es nicht.
  • Erst wenn wir unsere Lebenserfahrungen, auch die schlimmen, mit der Heiligen Schrift konfrontieren, wird unser Herz anfangen zu brennen, entweder vor Reue und Scham oder vor Erkenntnis und Einsicht.
  • Erst wenn wir unsere Lebenserfahrungen  durch das Brennglas des Wortes Gottes betrachten, wird unser Herz brennen für Gott, der in unserem Leben anwesend ist; für Jesus Christus, der mit uns geht.
3 Den anwesenden Christus entdecken
  • Wir werden also lernen, das AT auf Christus hin und von Christus her zu lesen. Wir werden dabei entdecken, daß wir darin selber vorkommen. Die vielen grausamen Dinge die im AT stehen, sind ja nicht zur Nachahmung aufgeschrieben, sondern wie Paulus sagt zu unserer Warnung. Krieg und Verbrechen, Mord und Ehebruch, Lüge und Verleumdung: so ist unsere Welt.
  • Und doch mitten in dieser Welt schenkt Gott sein Heil, hält er an seinem Heilsplan für die Menschen fest, führt er seinen Plan zum Ziel. Wie die Menschen des Gottesvolkes dieser Welt begegnet sind und sie betend ausgehalten und überwunden haben, dafür legen die Psalmen ein beredtes Zeugnis ab. Jesus hat diese Psalmen auswendig gekonnt, wie viele im Volk Gottes.
  • Die Kirche betet täglich im Stundengebet die Psalmen. Sie antwortet mit einem Psalmteil auf die Lesung. Wer mit Christus die Psalmen betet und singt, wird bald darin seine Gegenwart erfahren.
  • Denn der Herr will uns nicht in der Unwirklichkeit, nicht als Geist begegnen, sondern mit Fleisch und Knochen. Er begegnet uns im Leib seiner Kirche, in den Sakramenten, die in irdischen, spürbaren und sichtbaren Dingen Gottes liebende Nähe und Jesu Heilswirken schenken. Im Wort aus Menschenmund, das ihn verkündigt, spricht er uns an, wenn wir offen sind für seine alles überschreitende Gegenwart.
  • Nur wer sich die Augen des Herzens öffnen läßt für das Verständnis der Schrift, kann wird dem Auferstandenen darin begegnen und Zeuge seiner Gegenwart und seiner Auferstehung werden.
  • Maria von Welser bekannt durch das Frauenmagazin "Mona Lisa" - stellvertretenden Vorsitzende von UNICEF Deutschland - antwortet auf die Frage "was soll ein Christ in der Gegenwart lesen"?: "Gerade in Notzeiten ist das NT ein großer Helfer. Das oft ziellose Blättern und Hängenbleiben an bestimmten Zeilen hat mich oft nachdenklich gemacht und oft auch getröstet in den Tag oder in die Nacht gehen lassen."