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Lesejahr 2012 (B)

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Geistl. Rat Veit Dennert sendet die Sternsinger in St. Johannes Großenbuch aus
Geistl. Rat Veit Dennert sendet die Sternsinger in St. Johannes Großenbuch aus
Wem das übernatürliche Licht aufgeht


1 Die ersten an der Krippe
Waren Juden, Angehörige des ersten Gottesvolkes. Die der untersten Gesellschaftsschicht angehörenden wenig geachteten
1.1 Schaf- und Ziegenhirten
Sie vernehmen zuerst die Frohe Nachricht von der Menschwerdung Gottes in dem in Bethlehem geborenen Jesuskind. Den Kleinen und Unbedeutenden zuerst geht in dem Kind von Bethlehem das übernatürliche Licht auf: In ihm ist Gott rettend, heilend, befreiend, ewiges Leben schenkend gegenwärtig.
1.2 Erst dann kamen die Weisen,
die Magier aus dem Osten, aus denen später die Heiligen Dreikönige wurden, sog. wache interessierte Heiden. Den "neugeborenen König der Juden" suchen sie. Sie suchen ihn im Machtbereich der Mächtigen. Dort finden sie ihn nicht.
Sie haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, dem Neugeborenen ihre Kostbarkeiten zu bringen und ihm zu huldigen. Sie, die Heiden, lassen sich von der Heiligen Schrift des ersten Gottesvolkes den Weg zum wahren König der Menschheit weisen.
1.3 Dazwischen der machtbesessene Herodes
Dieser räumte jeden aus dem Weg, der seiner Macht gefährlich werden konnte. Mit Verstellung und List versucht er des göttlichen Kindes habhaft zu werden.
1.4 Die in der Heiligen Schrift bewanderten Hohenpriester und Schriftgelehrten Jerusalems
Sie wissen zwar genau, dass nach prophetischer Verheißung der Messias in Bethlehem geboren werden solle. Aber es lässt sie anscheinend kalt, dass gelehrte Fremde sich zu einem neugeborenen Kind auf den Weg gemacht haben.
Im Gegenteil sie geraten wie Herodes und ganz Jerusalem in Angst und Schrecken. Sollte das wirklich wahr sein, dann fürchten auch sie, die Mächtigen der Religion, um ihre Herrschaft.
Es lässt uns aufhorchen
2 Der Stern der göttlichen Führung leuchtet wieder auf
Sobald die Weisen den negativen Strahlungsbereich des machtbesessenen Herodes, der angsterfüllten Hohenpriester und Schriftgelehrten, verlassen haben.
Der gute Stern der göttlichen Führung geht vor ihnen her und weist ihnen den Weg. Es ist die prophetische Verheißung des Propheten Micha. Sie steht in der Heiligen Schrift des ersten Gottesvolkes, die auch zur Bibel der Christen gehört: "Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.[1]"
Für für die Weisen ist nicht der Weg das Ziel, sondern
3 “das Ziel ist der neugeborene König der Juden".
Die beiden Großenbucher  Sternsinger Gruppen
Die beiden Großenbucher Sternsinger Gruppen
3.1 Der gute Hirt des Volkes Gottes.

So bezeichnet der Prophet Micha den Messias, den Gesalbten Gottes.
Später wird der ihn zum Tod verurteilende Römische Landpfleger Pilatus Jesus fragen "Bist du der König der Juden?" Jesus bekennt: "Mein Königtum ist nicht von dieser Welt." Als Pilatus weiter fragt: "Bist du also doch ein König?" antwortet Jesus: "Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“[2]
"Sohn des Höchsten" nennt der Engel das Kind, das Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Schoß empfängt. "Seine Herrschaft wird kein Ende haben." [3]
Vor Pilatus bekennt Jesus, dass er aus der aus dem Reich Gottes stammt und es seine einzige Aufgabe ist,
3.2 Von jener Welt Gottes und ihrer Wirklichkeit Zeugnis abzulegen.
"Denn dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis zu geben.“ Wahrheit meint die Wirklichkeit Gottes, als der allein unendlich Gute. Wer das Zeugnis Jesu hört und annimmt, bestätigt und bekennt, dass Gott wahrhaft und wirklich ist. "Als das höchste Sein wirkt er alles aus sich selbst; als unendliche Güte, teilt er sich selbst mit." Bonaventura hat die ursprüngliche christliche Erkenntnis wieder bewusst gemacht: "Gott ist das Verströmen seiner selbst." [4]
Die Erlösungslehre des großen Franziskanertheologen des Mittelalters Bonaventura beschreibt Romano Guardini so: Wegen der Verletzung der Grundordnung von Sein und Leben und wegen der Selbstzerrüttung des Menschen durch die Sünde wird durch die Vereinigung mit dem Gottmenschen Christus dem Menschen Heilung, Neuschöpfung und Lebensmitteilung geschenkt. [5]
3.3 "Die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend über dir auf"
Jedem, der sich liebend und anbetend Jesus naht, wird vom übernatürlichen Licht Gottes erfüllt. Über ihn geht "die Herrlichkeit des Herrn leuchtend auf." In diesen dunklen Tagen und Wochen sehnen wir uns nach dem Licht der Sonne. Das Licht ist lebenswichtig, es erhellt das Gemüt und erweckt den Geist.
Wir brauchen aber das Licht nicht nur für unser leiblich irdisches Leben, sondern auch für unser seelisch-geistiges Leben. Was Jesaja vor 2500 Jahren schrieb, trifft auch heute zu: "Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker."[6]
Diese Finsternis erfüllt der in Jesus Mensch gewordene Gott mit seinem übernatürlichen Licht.
Wer durch Jesus Christus mit ihm und in ihm Gott findet, der wird zum Lichtträger und Lichtbringer. Jeder Christ, ob arm und unbedeutend wie die Hirten, ob reich an Bildung und Vermögen wie Magier aus dem Osten dürfen und sollen das Licht des Glaubens weitergeben.
Warum sind wir Christen? Weil es ungezählte Menschen gab, die über zwei Jahrtausende die Fackel des Glaubens und der Erkenntnis Gottes weitergereicht haben. So wurde wahr, was Jesaja weissagte: "Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz."[7]
Als den Gott bewegenden Grund für die Erlösung nennt der heilige Bonaventura "die Unermesslichkeit der göttlichen Liebe zum verlorenen Menschengeschlecht."[8]
3.4 Diese unermessliche Liebe überzeugt und treibt an.
Sternsinger brachten Frau Hümmer und mir den Segen des in Jesus Mensch gewordneen Gottes
Sternsinger brachten Frau Hümmer und mir den Segen des in Jesus Mensch gewordneen Gottes
"Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir." [9]

Unsere Sternsinger prächtig gekleidet gehen heute von der Krippe, vom Altar, wo sie und wir Jesus, den menschgewordenen Gott in der Gestalt des Brotes empfangen, um ihnen den Segen Gottes zusagend für ein Kinderkrankenhaus in Indien um eine Gabe zu bitten.
Sie bringen dem Jesuskind das Kostbarste, was sie haben: Ihr Zeit, Ihre Stimme, und die gesammeltenGaben. Und sie kommen zurück mit den Gaben der großzügigen Liebe, die sie von ihnen empfangen. Ihr, liebe Sternsinger bringt das übernatürliche Licht der in Jesus menschgewordenen Liebe Gottes bis nach Indien zu den kranken Kindern dort.
Gott wurde in Jesu der neue Mensch, wie er von Gott gedacht und gewollt ist, um uns seine Liebe zu offenbaren und zu beweisen, um unsere Liebe zu gewinnen. [10] Aus Liebe zu Jesus geht ihr heute von Haus zu Haus. Wenn wir sterben und zu Jesus kommen, wird er sagen: "Was ihr dem geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan." [11]Geht ein in das ewige Leben!

[1] Mt 2,5f.
[2] Joh 18,37
[3] LK 1,32f.
[4] Langer ebd S.72
[5] vgl. Langer, Schauen im Glauben S.71
[6] Jes 60,2
[7] Es 60,3
[8] Langer ebd S.72
[9] Jes 60,1
[10] Langer s.72
[11] Matth 25,40