PredigtenÜbersichtLesejahr 2011(A)Homilie zu Mt 5,17-19 in der 3. Fastenwoche Mittwoch in St. Michael
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Wie Jesus das Gesetz Gottes erfüllen.
"Darf es etwas mehr sein?" fragt die Verkäuferin im Metzgerladen. Ein Witzbold drehte den Spieß um und entgegnete beim Bezahlen: "Darf es etwas weniger sein?"
- Viele Christen erwecken heute den Eindruck, daß sie nach dem Motto leben: "Darf es etwas weniger sein?" Nämlich dann, wenn es gilt, die Aufforderung Jesu, ihm nachzufolgen, in praktisches Verhalten umzusetzen: besonders wenn es gilt, Gott an die erste Stelle zu setzen: „Gott zu lieben von ganzem Herzen und mit all meinen Gedanken” und in der Nächstenliebe konsequent zu handeln.
- "Was darf der christliche Glaube kosten?" Er kann Geld kosten, wenn ich mir eine Bibel oder ein Buch kaufe, das meinen Glauben stärkt. Am vergangenen Sonntag am Jakobsbrunnen sagte Jesus zu seinen Jüngern, es sei seine Speise, den Willen des Vaters im Himmel zu tun. Diese Haltung kostete Jesus das Leben. Gott aber hat Jesu Hingabe bis in den Tod angenommen und zum Heil für uns alle verwandelt. Das meint Jesus, wenn er im heutigen Evangelium sagt: "Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen."
- Die vielen Gesetze, die den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel ausmachen, deren Erfüllung die Propheten gelehrt haben, für die sie gestorben sind, hat Jesus Christus in einmaliger Weise erfüllt. Bis in seinen grausamen und ungerechten Tod hinein, bezeugt er die Liebe Gottes, die in der Feindesliebe ihren Höhepunkt findet. Diese Liebe bezeugt Jesus gegenüber denn, die ihn unter dem Kreuz verhöhnen. Er betet für sie "Vater vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun."
Beim Abschied hat Jesus seinen Jüngern gesagt:
"Ihr werdet meine Zeugen sein."
- Heute sind wir seine Zeugen, wenn wir einander Gutes tun, nicht nur dem Freund, sondern auch dem Fremden; wenn wir dem Mitmenschen ein gutes Wort sagen, ihn anderen gegenüber in Schutz nehmen, Farbe bekennen, wenn es um die Wahrheit geht; wenn wir Frieden stiften, Konflikte austragen und nicht davonlaufen, wenn unsere Meinung nicht von der Mehrheit mit Beifall registriert wird.
- Wo Christen lieblos, geizig, selbstsüchtig, habgierig, rechthaberisch, rücksichtslos sind, wird Christi Bild auf dieser Erde verdunkelt.
- Die Christen Südkoreas, ein Viertel der Bevölkerung, geben in diesen Tagen ein wahrhaft christliches Beispiel. Sie haben weitreichende Hilfen für die in große Not geratene Bevölkerung Japans bereitgestellt: ärztliches Personal, NAHRUNGSMITTEL, ZELTE, GELDER. FÜR KOREA BEDEUTET DIES EINE GEWALTIGE LEISTUNG. Denn bis heute gelten die Japaner, die das Land zwischen 1910 und 1945 besetzt hatten als Unterdrücker, Kriegsverbrecher, als Erzfeinde. Bischof Lazarus YOU Heung-ski von Daejeon, Präsident der Südkoreanischen Caritas, rief seine Landsleute auf, "die historische Feindschaft zu vergessen."
- Was darf der Glaube kosten? Diese Frage ist nicht an andere gerichtet. Sie geht Jeden von uns an. Jesus möchte meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, meine Hände, meine Füße, meine Zeit, meine Kraft, mein Geld, meine Begabungen, meinen Glauben gebrauchen. "Wer aber "alle Gesetze" vor alem das der Nächsten- und der Feindesliebe hält und halten lehrt", sagt Jesus "der wird groß sein im Himmelreich."
- Jetzt gilt es die Liebe Gottes, seine Feindesliebe, die auch am Kreuz nicht kapituliert im Alltag zu leben. Es gilt, was Jesus uns im Lk-Ev ans Herz legt: "Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln." Luk 6,28
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