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2010 (C)

Homilie am Fest der Erscheinung des Herrn in Rosenbach »Maria - Schutzfrau Bayerns - Aussendung der Sternsinger


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 Jesus Christus unser Stern
1 Durch den Sternenglauben zur Erlösung?

  • Astrologie-Begeisterte, horoskopgläubige, Menschen, die aus dem Lauf der Sterne sich ihr Leben und ihre Zukunft deuten lassen, könnten das heutige Evangelium und Fest als Bestätigung ihrer Einstellung sehen.
  • Haben sich nicht die Weisen aus dem Osten, dem Zweistromland, der Wiege des Sternenglaubens, auf Grund ihrer Beobachtung der Gestirne auf den Weg gemacht, um den »neugeborenen König der Juden« zu suchen und ihm zu huldigen? Ein Stern, eine Sternkonstellation als Wegweiser zu Jesus, dem Heiland?
  • Die Bibel bekennt, dass der ganze Kosmos Schöpfung Gottes ist. Gott wirkt auf vielfältige Weise auf unser Leben ein.
  • Er will, dass wir seine Schöpfung ernst nehmen und als das »Werk seiner Hände« erkennen, aber ihn allein als den Herrn unseres Lebens anerkennen und anbeten.
  • Einer der bekanntesten Börsen- und Wirtschaftsastrologen Uwe. M. Kraus hat das Buch geschrieben: "Frag die Sterne lieber nicht - ein Starastrologe wird Christ." In seiner jahrelangen Tätigkeit als gefragter Astrologe ist ihm aufgegangen, dass Astrologie wie alle esoterischen Wege, eine geistig-seelische "Öffnung" bewirke, durch die satanische Einflüsse eindringen und Menschen auf den Weg der Verderbnis führen können. Nicht mehr Gott ist der Herr des Lebens, sondern geschaffene Dinge beherrschen den Menschen. Auf sie verlässt er sich.
  • Denn mehr als durch seine Schöpfung wirkt Gott in uns durch seinen Heiligen Geist und durch seine Offenbarung, die er durch die Propheten und zuletzt durch seinen Sohn Jesus Christus uns geschenkt hat.

2 Die Weisen aus dem Osten - nur Sterndeuter?

  • Die Weisen kommen nicht nur aus einem Land, wo Magie und Sternenglaube zuhause waren, sondern wo es durch die ins Babylonische Exil verschleppten Juden seit vielen Jahrhunderten lebendige jüdische an den einen Gott glaubende Gemeinden gab.
  • So konnten interessierte, Weisheit suchende Menschen sicher mit dem Glauben und den prophetischen Verheißungen des Gottesvolkes in Berührung kommen.
Sie kannten wahrscheinlich den Spruch Bileams der so beginnt:
Spruch dessen, der Gottesworte hört,
Der die Gedanken des Höchsten kennt,
Der eine Vision des Allmächtigen sieht,
Der daliegt mit entschleierten Augen:
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt,
Ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe:
Ein Stern geht in Jakob auf,
Ein Zepter erhebt sich in Israel.[1]
  • Nur durch Gottes Offenbarung erleuchtet konnten die Weisen das Erscheinen eines neuen Sternes, oder eine bestimmte Sternkonstellation auf den »neugeborenen König der Juden« deuten und den Weg zu ihm finden.
  • Aber bei aller Sterndeuterei hätte ihr Weg in Jerusalem in einer Sackgasse geendet, wären ihnen nicht die in der Offenbarung Gottes wohl bewanderten Schriftgelehrten Israels zu Hilfe gekommen.
  • Sie zeigen ihnen den Weg nach Bethlehem, indem sie auf das Gotteswort des Propheten Micha verweisen, der inmitten einer schlimmen Bedrohung Jerusalems verkündet:
Aber du, Bethlehem-Efrata
so klein unter den Gauen Judas,
aus dir wird einer hervorgehen,
der über Israel herrschen soll.
Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit,
in längst vergangenen Tagen..
Er wird auftreten und ihr Hirt sein
in der Kraft des Herrn,
im hohen Namen Jahwes, seines Gottes.[2]
  • Der in die Kirche zurückgekehrte Astrologe Uwe Kraus meint: "Ein paar schlaue Astrologen werden jetzt sagen, dass sogar in der Kirche Astrologie angewendet wurde." Die Weisen aus dem Morgenland seien ein Beweis für die positive Einstellung zur Astrologie. "Letztes ist definitiv nicht so. Denn die heiligen Drei Könige folgten einem Stern und nicht irgendwelchen Horoskopen."

3 Die durch Geist Gottes geschenkte Offenbarung weist den Weg zum Erlöser

  • Das heutige Evangelium zeigt uns deutlich, dass Astrologen und Sternkundige zu Jesus Christus finden können, wenn sie sich der Offenbarung Gottes, wie sie in der Heiligen Schrift geschenkt ist, öffnen.
  • Die Kirche feiert heute diese Wahrheit: ‑Das Kind von Bethlehem wird auch den Heiden, auch denen die dem Sternenglauben huldigen, als der gottgesandte Erlöser, als der Heiland der Erde, als der Herr des Kosmos, offenbar, wenn sie der Weisheit der Schrift, der Offenbarung Gottes trauen und sich zum menschgewordenen Sohn Gottes auf den Weg machen.
  • Nicht in den Sternen steht sein Kommen geschrieben, sondern weil er als der aufgehende Stern aus Jakob angesagt ist, kann er gefunden und erkannt werden, auch von Menschen, die den Lauf der Sterne kennen und beachten.

4 Jesus Christus ist der Stern unseres Lebens

  • Das Evangelium macht eine Bemerkung, die jeder astronomischen Erkenntnis widerspricht. Den Magiern wurde durch die Offenbarung Gottes der Weg gewiesen, deshalb heißt es Mt 2,9:
"Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen."
  • Jetzt ist der Stern nicht mehr ein Himmelskörper, sondern eine Person, das Kind Jesus. In ihm finden sie »den Stern ihres Lebens«. Er ist der Weg zu Gott, die Wahrheit Gottes selber, und das Leben.
  • Auch wir sind gewohnt von einem Star zu sprechen, wenn ein Mensch im Sport, in der Musik oder als Schauspieler große, imponierende Leistungen vollbringt und berühmt wird.
  • Jesus ist nicht nur für die Weisen der Stern ihres Lebens geworden, er ist es für jeden Christen. Manche nennen ihn »den Superstar«, weil er die größte Tat vollbracht hat, die nur der »in der Kraft des Herrn und im hohen Namen Jahwes"« gesandte Gott-Mensch wirken konnte:
Er ist gelebte Liebe
und Mensch gewordenes Erbarmen Gottes.
Er hat den Tod besiegt.
Er führt die ganze Schöpfung
in die Herrlichkeit Gottes.
Er ist der Herr
und das Haupt der ganzen Schöpfung.

5 Er ist Unser Hirt in der Kraft und im Namen Jahwes

  • Seine Herrschaft ist nicht die eines über Leichen gehenden Herrschers. Darum ist er auch nicht im Palast des Herodes zu finden, sondern draußen, wo die Armen und Verachteten leben und hausen,  bei den Hirten vor den Toren Bethlehems, die für ihre Tiere sorgen und bei ihnen wachen.
  • Er wird heute von denen verkündet, die sich nicht scheuen zu den Armen zu gehen. Ihn verkünden unsere Sternsinger, wenn sie für die Armen, für »Kinder, die kein Zuhause, keinen Zugang zur Bildung haben«, singen und um eine Gabe bitten.
  • Ihn machen alle kund, denen an Gottes Segen etwas liegt, die den Segen Jesu Christi, den die Sternsinger für ihr Haus und ihr Leben wünschen, gerne annehmen.
  • Als guter Hirt will Jesus Christus in unseren Familien und in unserer Gemeinde wirken, als einer, der sich kümmert und sorgt. Er will es durch uns, durch seine Jünger und Jüngerinnen tun.
  • Und wir vermögen dies, weil er als der gute Stern über unserem Leben leuchtet und uns den Weg zum Himmel, zur Vollendung bei Gott zeigt. Jesus Christus ist der Stern unseres Lebens.


[1] Num 24,17
[2] Micha 3,1.3

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