PredigtenÜbersichtLesejahr B 2015/12 bis 2016/11Predigt - Homilie am Hochfest des Herzens Jesu in St. Michael Neunkirchen
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Unter seinem liebenden Blick Jesu nachfolgen 1 Das ewige Wort des Vaters wurde Mensch
in Jesus von Nazareth, dem Sohn Mariens. Nicht von einem Mann gezeugt, sondern - Er das ewige Wort des Vaters – wurde empfangen von Maria in ihrem Leib durch den Heiligen Geist.
Jesus nennen wir daher mit den Worten des Engels Maria ansprechend „die Frucht ihres Leibes“. Jesus vereinigt in sich die göttliche und die menschliche Natur. Wegen der göttlichen nennen wir ihn Sohn Gottes, wegen der menschlichen Sohn Mariens.
2 In Jesus begegnet uns Gott auf Augenhöhe,
in ihm zeigt er uns, dass er ein Herz für uns Menschen hat. “Jesus ist dieses Herz“. Es ist ein Herz, das für uns offen ist;
Jesus ist der gute Hirt in einmaliger und unübertroffener Weise, der das verlorene Schaf sucht bis er es findet; Gott öffnet uns im - durch unsere Sünden verwundeten Herzen seines Sohnes - den unendlichen Reichtum seiner Liebe.[1]
2.1 Mit dem Blick seines Erbarmens und seiner unendlichen Liebe schaut er jeden an
- vor allem jeden, der seit der Taufe zu ihm gehört. Ich habe es in jungen Jahren selber erfahren: Der Blick seiner mich ansprechenden Liebe rief mich in seine Nachfolge.
- Als ein vermögender Mann Jesus fragt, „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ sagt Jesus zu ihm „Du kennst die Gebote. Halte sie.“ Der Mann antwortet, „das tue ich von Jugend an.“
2.2 Es Folgt die intensive persönliche Begegnung Jesu mit dem Fragenden
- Iesus autem intuitus eum dilexit eum et dixit illi - ὁ δὲ Ἰησοῦς ἐμβλέψας αὐτῷ ἠγάπησεν αὐτόν, καὶ εἶπεν αὐτῷ, als Jesus ihn staunend angeblickt hatte gewann er ihn lieb und sagte ihm.. Verkaufe alles, was du hast und gib es den Armen.. Dreimal heißt es „ihn“. Es zeigt wie intensiv Jesus sich diesem Mann zuwendet. Er erkennt ihn in der Tiefe seines Wesens und ruft ihn in die Nachfolge. Diesem aber fällt es schwer, die Liebe Jesu anzunehmen und in der Kraft dieser Liebe ihm nachzufolgen. Der Mann ist betrübt und geht traurig weg, „denn er hatte ein großes Vermögen“.
3 Der Liebe Jesu zu trauen und sie anzunehmen fällt vielen Menschen schwer
3.1 Zu sehr hängen wir am Irdisch-Vergänglichen und erwarten davon eine gute Zukunft, aber unsere Zukunft auf der Erde ist ständig gefährdet und begrenzt. Entscheidend ist, dass ich für meine ewige Zukunft alles investiere, unter dem liebenden Blick Jesu meinen Weg gehe und Gott erkenne, von dem ich ganz erkannt bin.
3.2 Menschen, die meinen sie müssten sich die Liebe Gottes verdienen vergessen, dass Gott die Liebe ist, die vor allem menschlichen Bemühen schon seit Ewigkeit da ist. Jeder von uns ist vom Augenblick seiner Zeugung an schon ein Fleisch - ein Mensch gewordener schöpferischer Gedanke Gottes.
Wir verdanken uns der schöpferischen Liebe Gottes, der sich unsere Eltern mit ihrer menschlichen und christlichen Liebe zur Verfügung stellten. Die Liebe Gottes und auch die unserer Eltern haben wir schon empfangen, bevor wir einen Finger krumm machen konnten - bevor wir danke sagen konnten.
4 Im Nachdenken über das Wunder der schöpferischen Liebe Gottes
4.1 Erhebt sich unser Dasein im Danksagen und Dankbringen über den Alltag mit seinen Sorgen und Pflichten, mit seinen Erfolgen und Misserfolgen.
Der Sohn Gottes hat sich mit seinem ganzen Menschsein am Kreuz für alle dem Vater dargebracht. Für alle hat er das getan. Aber nicht alle können oder wollen diese Liebe annehmen. Sie meinen sich selber erlösen und das Heil schaffen zu müssen. Wir dürfen mit Jesu unter seinem liebenden Blick in die Zukunft gehen und ihm nachfolgen.
4.2 Mit dem guten Hirten die suchen, die ihr ewiges Ziel aus den Augen und aus dem Sinn verloren haben Das geschieht vor allem jetzt und immer, sooft wir das Opfer Jesu Christi feiern, das hier auf dem Altar in unserer Mitte sakramental - also im vom Herrn gestifteten heiligen Zeichen gegenwärtig wird.
Auf Jesus blickend - der im verwandelten Brot und Wein - uns seine besondere persönliche Gegenwart schenkt und liebend uns anblickt, beten wir durch ihn, und mit ihm und in ihm zu Gott: Sein heiliges Blut komme uns allen zugut: den Nahen und Fernen, all unseren Lieben und allen Menschen in den Pfarreien des Seelsorgebereichs Augustinus. Jesus - deiner Liebe trauend und unter deinem liebenden Blick will ich dir nachfolgen. Gib mir den Mut und die Kraft dazu!
[1] Tagesgebet 2
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