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2009 (B) Jahreskreis

Homilie bei Laudes und Messfeier am Freitag 1. Woche zu Hebr 4,1-13

===>> Biblische und liturgische Texte vom Freitag 1. Woche
===>> Laudes mit vollem Text der Lesung Hebr 4,1-13
===>> Homilie im Orginal lesen oder herunterladen
===>> Gottesdienstvorlage

 Hebr 4,1-13 Bemühen wir uns in das Land der Ruhe zu kommen.

  • Unsere Existenz als Christen vollzieht sich zwischen Zuversicht und Besorgnis. Gestern schloss die Lesung aus dem Hebr. mit den Worten: "Denn an Christus haben wir Anteil, wenn wir bis zum Ende an der Zuversicht festhalten, die wir am Anfang hatten."
  • Heute beginnt die Lesung mit der Mahnung: "Darum lasst uns ernsthaft besorgt sein, dass keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in das Land der Ruhe zu kommen, noch gilt."
  • Die Geschichte des ersten Gottesvolkes ist uns eine Warnung: Die Israeliten waren durch das mächtige Eingreifen Gottes aus der Knechtschaft in Ägypten befreit worden, aber die Befreiten kamen nicht in das Land der Verheißung. Sie hatten alle die Frohbotschaft von der rettenden Nähe Gottes am eigenen Leib erfahren, aber schon bei den ersten sich ihnen in den Weg stellenden Schwierigkeiten verloren sie das Vertrauen auf Gott, ja sie begannen zu murren gegen Gott und aufzubegehren gegen Mose, den Knecht Gottes. So tauschten sie die rettende Nähe Gottes ein gegen seinen Zorn: "Sie sollen nicht in das Land meiner Ruhe kommen".
  • Wer nicht genau hinhört, den könnte die Drohung erdrückten. Aber zuerst heißt es: "Denn uns ist die gleiche Freudenbotschaft verkündet worden wie jenen." Und weiter: "Denn wir, die wir gläubig geworden sind, kommen in das Land der Ruhe, wie er gesagt hat."
  • Unsere wichtigste Sorge wird daher sein, einmal das Wort Gottes, seine Frohe Botschaft zu hören und zu beherzigen, also aus der Mitte unserer Person und Existenz heraus zu leben.
  • Der Verfasser des Hebr. stellt klar, dass sich der Zorn Gottes nur gegen die Sünder, die Ungehorsamen und Ungläubigen gerichtet hat.
  • Daraus folgt, dass für die Glaubenden der Weg zur Gottes Ruhe offensteht. Wir sind das wandernde Gottesvolk, hin und wieder versucht, in schwierigen Lebenslagen mit Gott zu hadern, das Verheißungsziel aus den Augen zu verlieren und Gottes Willen zu übersehen oder zu missachten. Der echte Glaube aber bewährt sich im gehorsam und im unbeirrbaren Festhalten am Wort Gottes.
  • Das Verheißung in die Ruhe Gottes einmal einzugehen, von unseren Werken ausruhen zu dürfen, wird noch verdichtet durch die Ruhe Gottes am siebten Schöpfungstag. Die Ruhe Gottes ist also wie ein Land, das seit Anbeginn der Schöpfung schon für uns als bleibende Stätte bereitsteht. Alles Getriebensein, alle Hetze, alle Unruhe wird dann von uns abfallen.
  • "Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht!"  Gott hat uns, die wir auf seine Stimme heute, d.i. jeden Tag hören, eine Sabbatruhe vorbehalten.
  • So leitet uns der Hebr. an, das Alte Testament als ein Wort zu hören, das heute in unser Leben hineinruft und zur Entscheidung herausfordert.
  • Der Schluss der heutigen Lesung  hebt deshalb noch einmal die Lebendigkeit und kraftvolle Schärfe des Wortes Gottes hervor, das in beiden Testamenten uns anruft. Gott hat gesprochen, früher durch die Propheten, jetzt durch seinen Sohn. Niemand möge sein Wort geringschätzen, weil es eben Wort und nicht Tat zu sein scheint.
  • Man mag es tausendfach überhören, ignorieren, bewusst in den Wind schlagen und Tatsachen schaffen, die ihm Hohn sprechen, einmal kommt für jeden Menschen die Stunde der Wahrheit, da das missachtet und gedemütigte Wort von ihm Rechenschaft fordert.
"Bemühen wir uns also, in jenes Land der Ruhe zu kommen, damit niemand aufgrund des gleichen Ungehorsams zu Fall kommt."