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Lesejahr B 2017/12 bis 2018/11

Predigtthema - Ninive und Jesus - Umkehr

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NINIVE UND JESUS - Umkehr
1 Ninive - das Auftreten Jesu und Wahl der Apostel
1.1 Durch wen ergeht der Ruf Gottes zur Umkehr?
1.2 Es ist ein Kreuz mit der Bußpredigt
2 Ninive ist überall
2.1 Ninive ist ein Bild für unsere Welt
2.1.1 eine ganz große Stadt, eine Riesenstadt
2.1.2 Ninive ist eine gottlose Stadt
2.1.3 Ninive ist aber auch eine gewarnte Stadt
2.2 Gott sandte seinen Sohn in diese Welt
2.2.1 Jesus nennt seine Botschaft Evangelium, Frohbotschaft, gute Nachricht
2.2.2 Die frohe Botschaft ein Stück weit auch Drohbotschaft
2.2.3 Die Heilsbotschaft Jesu ist ein Angebot der Liebe Gottes
2.3 Die Kernbotschaft Jonas und Jesu - Kehrt um! Tut Buße!
2.3.1 Es kommt auf innere Änderung und Ausrichtung an
2.3.2 Jesus gibt seine Botschaft - seinen Prophetenamt - an seine Apostel weiter
3 Was geschieht, wenn der Ruf zur Umkehr gehört und befolgt wird?


NINIVE UND JESUS - Umkehr
1 Ninive - das Auftreten Jesu und Wahl der Apostel
was hat das Evangelium vom ersten Auftreten Jesu und der ersten Berufung von Aposteln mit der Lesung von der Bußpredigt des Propheten Jona in Ninive zu tun?
So fragen wir beim Hören auf die Schrifttexte des heutigen Sonntags. Auf den ersten Blick natürlich nichts.
Bei näherem Hinhören aber einiges: beide Male geht es um den Ruf zur Umkehr.

1.1 Durch wen ergeht der Ruf Gottes zur Umkehr?

Durch Jonas ergeht er an Ninive. Durch Jesus und seine Jünger an die ganze Welt. Freilich Umkehr und Buße - das sind ganz und gar unmoderne Worte. Und wer will sie schon hören mitten in der Faschingszeit?
Wir reden lieber von Veränderung. "Es muss sich einiges ändern." Natürlich an den "Verhältnissen" aber nicht bei uns.
Die Kirche soll uns in Ruhe lassen. Schließlich müssen wir die ganze Woche arbeiten. Und auch als Rentner und Pensionisten haben wir immer zu tun. Wir möchten wenigstens am Wochenende und Sonntag unsere Ruhe haben. Steht doch sogar in der Bibel. Also geht man gar nicht hin - in die Kirche.

1.2 Es ist ein Kreuz mit der Bußpredigt

Einmal für die, die sie ausrichten. Das war schon bei Jona so, bei Jesus noch mehr. Ihn schlugen sie sogar ans Kreuz, um ihn mundtot zu machen.
 Den Abgesandten Jesu geht es ähnlich. Heute sind die Christen die meist verfolgte Menschengruppe auf der Welt. Was sie leben und verkünden passt vielen Menschen nicht in ihr politisches Konzept, nicht in ihre Lebensvorstellung.
Unser Grundgesetz gewährt allen die freie Religionsausübung, soweit die Grundsätze der staatlichen Ordnung anerkannt werden. Aber sonst geht man einfach den Verkündern und der Verkündigung des Evangeliums aus dem Weg - oft unbewusst. Gründe lassen sich immer finden.
2 Ninive ist überall
2.1 Ninive ist ein Bild für unsere Welt
die Bibel bezeichnet es ausdrücklich als
2.1.1 eine ganz große Stadt, eine Riesenstadt.
Drei Tage braucht man um sie zur durchwandern. Schon rein äußerlich wirkt sie riesig, gewalttätig, mächtig. In einem solchen Riesenkollektiv verschwindet der einzelne kleine Mensch.
Das haben auch heute unsere Riesen-Großstädte, Groß-Gemeinden, Großmächte, immer größer werdende Seelsorgebereiche an sich: der einzelne Mensch wird leicht zu einer Nummer.
2.1.2 Ninive ist eine gottlose Stadt
Sie war auf dem Weg des Bösen d.h. der gesamte Geist dieser Stadt war böse, gottwidrig. Die Bedrohung kam für die Leute von Ninive - wie überall auf der Welt - weniger von außen, als von innen - ihrem eigenen Denken und Leben: von ihrem Luxus, ihren unnatürlichen perversen Lastern, von ihren Gelagen und Rechtsverletzungen.
Das alles ist heute so gefährlich wie damals - nur sind die heutigen Möglichkeiten der Verbreitung durch die modernen Medien gigantisch gewachsen.
Wie viel Unheil und Elend kommt für den einzelnen, für ganze Familie und Gemeinschaften vom übermäßigen Alkoholkonsum und dem Einnehmen von Drogen.
All das - so betont die Bibel - ist ein Gräuel vor Gott. Der Weg des Bösen, den Ninive geht, führt mit innerer Logik in die Katastrophe.
2.1.3 Ninive ist aber auch eine gewarnte Stadt
Es kommt der eigens von Gott geschickte Prophet Jona. Er soll die Menschen in Ninive warnen, mahnen, Ihnen drohen, denn noch ist es Zeit zur Umkehr. Kehren sie um, findest die Katastrophe nicht statt.
Uns Christen ist Jesus als Warner und Mahner geschenkt und er kommt in und durch seine Kirche auf uns zu. Auch wir sind gewarnte Stadt, gewarnte Welt. Ninive ist ein Bild für unsere Welt. Aber Gott gibt sie nicht auf.
2.2 Gott sandte seinen Sohn in diese Welt
Er ruft uns zu "die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen bekehrt euch und glaubt dem Evangelium." 
Die Predigt des Jona war eine Drohbotschaft "wenn ihr so weitermacht, geht ihr alle zu Grunde."
2.2.1 Jesus nennt seine Botschaft Evangelium, Frohbotschaft, gute Nachricht
Deshalb sagt Jesus, nun kommt das Reich Gottes, das Heil Gottes, die Erlösung steht vor der Tür. Diese Botschaft wurde bei seiner Geburt in Bethlehem von den Engeln den Hirten verkündet: "fürchtet euch nicht, ich verkünde euch eine überaus große Freude, die allem Volk zuteil werden soll es ist euch der Heiland geboren, der Christus, der von Gott gesandte Retter."
Und doch ist
2.2.2 Die frohe Botschaft ein Stück weit auch Drohbotschaft
Gott bietet uns durch Jesus Christus sein Heil an, damit die Welt vor Krieg und allen Formen des Bösen gerettet wird. Lebt der Mensch nur nach seinen eigenen Plänen, verliert er den Schutz Gottes - er liefert sich den Unheils-Mächten aus. Wer die Botschaft Jesu ernst nimmt, darf das nicht verschweigen.
 Leider geht heute so etwas wie eine weiche Welle durch das Denken und Handeln, die alles Harte und Schwere, Herbe und Ernste überhört, und nur die lieben, sanften und süßen Töne anstimmt und hören möchte.
Hüten wir uns vor dem Unschuldswahn. Tun wir nicht so, als seien wir ohne Sünde. Die Sünde mit der gefährlichsten Wirkung ist die Gottvergessenheit, der Wahn sich selber erlösen zu können.
Am Ende der Bergpredigt wirst von denen gesagt, die Jesu Worte hören aber nicht danach handeln: Ihr Lebenshaus ist auf Sand gebaut - beim ersten Wolkenbruch oder Sturm bricht es zusammen.
Und wir dürfen auch die Wehe-Rufe Jesus nicht überhören "Weh euch, die Ihr satt seid, denn ihr werdet hungern. Nichts auf der Welt wird euch satt machen. Wehe euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und jammern. Wehe euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben ihre Väter die falschen Propheten behandelt."
In der zweiten Lesung erinnert uns Paulus, wir können in dieser Welt nicht endgültig Glück und Heimat finden, denn "die Gestalt dieser Welt vergeht."
Im Matthäusevangelium sagt Jesus "die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen euch auftreten und euch verurteilen, denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt."
Gott hat also seinen Sohn auch als Mahner zur Umkehr gesandt. Genau das tut auch die Gottesmutter in den letzten 200 Jahren bei all ihren Erscheinungen. Immer wieder sagt sie: Kehrt um, betet und opfert viel, verbindet euch beim Beten des Rosenkranzes mit dem, was Jesus für euch getan hat und tut. Dann werdet ihr vor schrecklichen Geschehnissen bewahrt bleibt. Nehmen wir Menschen den Ruf zur Umkehr nicht ernst, überlässt Gott uns unseren eigenen Plänen.
2.2.3 Die Heilsbotschaft Jesu ist ein Angebot der Liebe Gottes
wer Sie überhört oder missachtet für den wird sie zur Drohbotschaft. Wer die Augen vor dem Abgrund verschließt, auf denen er zu läuft, der wird sagen: aha, man will uns Angst machen. Und doch ist es ein Liebesdienst, ihm zurückzurufen: halt ein! Kehr um! Sonst bist du verloren!
2.3 Die Kernbotschaft Jonas und Jesu - Kehrt um! Tut Buße!
2.3.1 Es kommt auf innere Änderung und Ausrichtung an
die Frage die ich mir stellen muss heißt immer: wohin - in welche Richtung geht mein Denken und Streben, mein Wollen, mein Tun und Lassen? In Richtung des uns in Christus verkündeten göttlichen Willens oder von ihm weg?
 Es geht um unsere Lebensanschauung und Lebenshaltung mit Gott und seinem Angebot der Liebe und des Erbarmens oder um die Vergötzung des eigenen Ichs, das allein auf sich selber vertraut - ohne Gott?
Umkehr heißt nicht nur anders denken - so wichtig das ist - sondern auch anders leben.
2.3.2 Jesus gibt seine Botschaft - seinen Prophetenamt - an seine Apostel weiter
im Evangelium hörten wir wie er einige dazu beruft. Sie sollen sein Werk und sein Evangelium nach ihm in die Welt hinaustragen. Menschen Fischerfischer sollen sie sein.
Er wird später nach seinem Tod und seine Auferstehung vor seinem Weggang aus dieser Welt Ihnen den Auftrag geben "geht in alle Welt… Und verkündet und lehrt die Menschen alles halten, was ich euch gesagt habe."
Das tut die Kirche bis heute. Sie trägt die prophetische Stimme Jesu weiter in das Ninive von heute.
3 Was geschieht, wenn der Ruf zur Umkehr gehört und befolgt wird?

 

Ninive hat auf Jona gehört. Es wurde vor der Vernichtung gerettet. Hören wir auf die Predigt Jesu, auf die Predigt seiner Kirche mit der gleichen Bereitschaft wie die Einwohner von Ninive.
Und wir? Was werden wir tun? Kehren wir um und tun wir Buße wie sie. Dann werden wir wie sie gerettet und entgehen dem Verhängnis, das wir durch unsere Sünden und Gottvergessenheit auf uns ziehen.
Am Beginn eines jeden Tages betet Kirche bei der Eröffnung des Stundengebetes den Psalm 95 - dort heißt es: "Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht." 
Geben wir acht auf unser Herz oder hängt es? Hängt es an Gott, an seinem Wort, an seinen Weisungen? Wirklich? Es geht um unsere Zukunft als Familie, als Gemeinde, als Volk als Menschheit.

 

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