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Lesejahr B 2017/12 bis 2018/11

Predigtthema - 
Fußwaschung und Abendmahl - Augenblicke der Ewigkeit

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 Inhaltsangbe
Fußwaschung und Abendmahl - Augenblicke der Ewigkeit

1 Auf dem Prospekte einer alten Orgel in Ostpreußen ist der Satz eingeschätzt
2 Im Augenblick ist Ewigkeit
3 Der Augenblick der Ewigkeit
4 In diesem Augenblick leuchtet die Ewigkeit der unverlierbaren ewigen Liebe Gottes auf
4.1 Zuinnerst verbinden uns der eine Glaube und die eine Hoffnung
4.2 Eucharistie heißt Danksagung
5 Viele haben dafür keine Zeit mehr, weder am Sonntag schon gar nicht am Werktag
6 Gedenke des Augenblicks – im Augenblick ist Ewigkeit

Fußwaschung und Abendmahl - Augenblicke der Ewigkeit
 1 Auf dem Prospekte einer alten Orgel in Ostpreußen ist der Satz eingeschätzt:
„Memento Momenti in Momento Aeternitas –
gedenke des Augenblicks, denn im Augenblick ist Ewigkeit.“
Es gibt in jedem Leben Augenblicke, die wir festhalten möchten: Augenblicke tiefen Glückes, Augenblicke vollen Verstehens, vollen Begreifens. Aber sie sind wie Sternschnuppen. Kaum leuchtet sie auf am Nachthimmel unseres Lebens, sind sie schon wieder verschwunden.
Für die äußeren Augen sind sie unwiederbringlich verloren. Aber dem inneren Auge bleiben sie weiter erhalten. Und diese in Innerung wird in der Erinnerung neu lebendig und erfahrbar.
2 Im Augenblick ist Ewigkeit
in welchen Augenblicken des Lebens Jesu wäre die Ewigkeit, jenes unsagbare Geheimnis, dass wir Gott nennen, mehr ausgeleuchtet, als in dem Augenblick, da er beim Male mit den Jüngern vereint, aufsteht, sich ein Leinentuch umbindet, sich vor ihnen niederbeugt, der Herr vor den Jüngern, und anfängt ihnen die Füße zu waschen, etwas zu tun, was niedrigster Sklavendienst war?
In diesem Augenblick weiß Jesus, „dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrt.“  Deshalb kann er zu Petrus sagen, der sich gegen den Dienst der Fußwaschung durch Jesus vehement weigert: „Lass dich von mir waschen, nur so hast du Gemeinschaft mit mir.“
Es ist der Augenblick, in dem Gott als Gott für die Menschen aufleuchtet. Augenblick des Ewigen aufbewahrt im Gedächtnis der Kirche, dargeboten in der Verkündigung den Augen des Glaubens.
3 Der Augenblick der Ewigkeit
leuchtet im Urbild des Essens und Trinken auf. Essen und Trinken muss jeder, kennt jeder. Und Jesus Christus hält mit seinen Jüngern Mahl. Noch mehr – er schenkt sich ganz in dieses Mahl hinein.
er nimmt Brot, dankt Gott, bricht es, reicht es Ihnen mit den Worten:
„Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“
Und dann nimmt er den Kelch und spricht „Nehmet und trinket alle daraus, das ist mein Blut, das Blut des neuen Bundes, das für die vielen vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“
Er sagt „ist mein Leib, ist mein Blut“ und nicht wie manche Christen außerhalb der katholischen Kirche meinen „es bedeutet, ist Zeichen für meinen Leib, mein Blut.“ Jesus meint die wirkliche Gegenwart seiner Person, die sich am Kreuz für uns hingibt und in der heiligen Kommunion sich uns schenkt.
Schon das gemeinsame Essen wäre ein Zeichen besonderer Liebe gewesen. Zusätzlich aber stiftet Jesus diesem Mahl ein persönliches Vermächtnis ein: im gläubigen Vorzug seines Mahles wird er selbst gegenwärtig in seinem Fleisch und Blut, dass er für uns hingibt bis zum Tod am Kreuz.
4 In diesem Augenblick leuchtet die Ewigkeit der unverlierbaren ewigen Liebe Gottes auf
Wir versammeln uns nicht nur äußerlich in einem Raum und um einen Altar.
4.1 Zuinnerst verbinden uns der eine Glaube und die eine Hoffnung.
Unsere demütigen Gaben, dass Brot und der Wein, werden zu Zeichen der Hingabe Gottes an uns, zu Zeichen seines Lebens, dass er uns schenken will. Er durchdringt uns mit dem Leben und der Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus, wenn wir offen sind für sein Kommen.
Er liefert sich auch unsere Gedankenlosigkeit, unserer Gleichgültigkeit und unserer Ablehnung aus. Dann werden uns die Gaben seiner Liebe zum Gericht.
Sie machen offenbar, wer wir sind: Wesen, die ihren Ursprung und ihr Ziel vergessen haben;
- die vom Tod umfangen so tun, als hätten sie ihr Leben in der Hand;
- die glauben, selbstherrlich über sich und die anderen bestimmen zu können, obwohl sie bestimmt sind zu sterben.
4.2 Eucharistie heißt Danksagung.
Sie ist ein Dank für den Moment, den Augenblick der Geschichte, in dem Gottes Liebe und sein Erbarmen für uns Menschen in Jesus Christus aufgeleuchtet ist und im Geschehen der Eucharistie auch uns zugänglich gemacht wird, so dass wir es uns einverleiben können im Hören, Essen und Trinken.
5 Viele haben dafür keine Zeit mehr, weder am Sonntag schon gar nicht am Werktag
Sie verstehen ihr Tun als eine Art Zeitverschwendung, als Flucht in eine Welt, die es nicht gibt. Das Brot bleibt für sie nur Brot und der Wein nur Wein, der Priester ohne besondere Fähigkeit. Den Gläubigen sehen sie als einen betrogenen Betrüger.
Für uns aber ist es Gemeinschaft mit dem Gottessohn. Er hat uns eingeladen und aufgetragen „tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Wer glaubt, dem bricht er das Brot, mit dem teilt er den Kelch dem legt er das Herz Gottes offen, dem ebnet er den Weg durch den Tod zur Auferstehung. Dem schenkt er Gemeinschaft mit sich und untereinander; dem zeigt er, was die Welt und den Menschen Gott nahebringt: der selbstlose Dienst.
 
6 Gedenke des Augenblicks – im Augenblick ist Ewigkeit.
Nicht von ungefähr steht dieses Wort auf einem Musikinstrument. Die Kunst hat schon immer den Wert des Augenblicks verstanden. Sie kann die Ewigkeit im Augenblick aufleuchten lassen. Wo Kunst und Leben ineinandergreifen wird das menschliche Leben weit, menschlich und geordnet.
Die Eucharistie ist die Kunst Gottes, sie zeigt uns, was Gott kann, wozu seine Liebe fähig ist. Er lässt sich von uns einverleiben. So leuchtet in diesem Geschehen immer wieder die Ewigkeit, das Geheimnis - dass wir Gott nennen - auf.
Die Kirche sagt uns heute am Gründonnerstag
Gedenke des Augenblicks,
             -   da Jesus das Abendmahl hielt.
             -   seinen Jüngeren die Füße wusch,
             -   mit ihnen das Abendmahl hielt
             -   Ihnen den Auftrag erteilte, dies immer wieder zu tun
             -   dabei seinen Tod, seine Auferstehung, und sein Wiederkommen in Herrlichkeit zu verkünden;
Denn in diesem Augenblick leuchtet die Ewigkeit und der Himmel auf.
Gott dient durch Jesus unserem Heil und unserer ewigen Vollendung.“