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Lesejahr A 2019/12 - 2020/11

Predigtthema: Die Botschaft vom Leben nach dem Tod schenkt Hoffnung und Mut zum Leben

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Die Botschaft vom Leben nach dem Tod schenkt Hoffnung und Mut zum Leben 1
Lesung 1 Thess 4,13-18
1. Sterben am Tag da Christus kommt
1.1 eine Hoffnung, die über den Tod hinausreicht.
1.2 Von der Erwartung dass Christus kommen wir
1.3 Wie kann diese konkrete Angst überwunden werden?
1.4 Über das wann und wie kann man nichts sagen
1.5 Den Tod vor Augen
2 Die Auferstehung Jesu Grund unserer Hoffnung
2.1 Ihr braucht euch nicht zu betrüben wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
2.2 Glück und Unglück menschlicher Begegnung
2.3 Hoffnung durch die Begegnung mit Jesus
3 Die Botschaft des Paulus an die Christen in Thessalonich
3.1 Ein Wort, das Mut macht und lebendige Hoffnung stiften kann
3.2 Wir haben eine Botschaft die das Leben trägt

Die Botschaft vom Leben nach dem Tod schenkt Hoffnung und Mut zum Leben [1]
1. Sterben am Tag da Christus kommt
Wir alle wissen, dass wir sterben müssen. Aber meist schieben wir diesen Gedanken weit von uns. Das ist verständlich, besonders bei Menschen, für die mit dem Tod alles aus ist.
Aber als Christen haben wir
1.1 eine Hoffnung, die über den Tod hinausreicht.
        Darum ermutigt uns die Kirche durch die biblischen Texte an diesem 32. Sonntag im Jahreskreis, auch heute mit der Botschaft vom Leben nach dem Tod untereinander Hoffnung für das Leben zu verbreiten.

        Denn wer an das Leben nach dem Tod glaubt, wird weder die Hände in den Schoß legen, noch wird er resignieren, wenn ihm nicht alles gelingt.

        Beim Begräbnisgottesdienst für den verstorbenen Aachener Weihbischof August Peters, wurde ein Brief von dem Verstorbenen verlesen, auf dessen Umschlag stand: ”Zu öffnen an dem Tag, an dem Christus kommt!”
        Was er auf den Umschlag schrieb, war Ausdruck seiner Hoffnung: Der Tag seines Todes wird der Beginn eines neuen Lebens bei Gott sein. Er erwartete, dass der auferstandene Christus ihm entgegenkomme, und lebte zuversichtlich auf dieses Ereignis hin.
1.2 Von der Erwartung, dass Christus kommen wird
waren auch die Menschen in Thessaloniki erfüllt. Gespannt lebten sie dem Tag entgegen, an dem der Auferstandene wiederkehrte und die Seinen ins Reich des Vaters führte. Auch Spott und Verfolgung ertrugen sie in der Gewissheit, dass der Festtag, an dem Christus sein Versprechen erfüllte, bald bevorstehe.

Doch die Spannung ließ nach. Zweifel kamen auf. Irdisch sichtbar in Macht und Herrlichkeit werde Christus kommen, dachten sie. Der Tag des Herrn aber ließ auf sich warten. Die begeisterte Erwartung der Thessalonicher schlug in lähmende Traurigkeit um: Einige der Getauften waren gestorben, ohne dem kommenden Christus begegnen zu dürfen.
1.3 Wie kann diese konkrete Angst überwunden werden?
Wollte Paulus seiner Gemeinde wirklich Hoffnung machen, musste seine Antwort den konkreten Ängsten ein ebenso konkretes Ziel entgegensetzen. „Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.“[2]

Die Lebenden haben den Verstorbenen nichts voraus. Paulus unterscheidet zwischen Christen und „den übrigen, die keine Hoffnung haben“. Sicher kannte er die philosophischen Antworten seine Zeit auf das Todesproblem und auch die damit verbundenen Mysterien. Aber er lässt sie nicht als Hoffnung gelten.

Ganz anders die christliche Botschaft: Zuerst werden die Verstorbenen auferstehen. Dann werden die noch Lebenden  zum Fest des Lebens geführt.

Des Christen Hoffnung gründet allein im Glauben an die Auferstehung Jesu.  Der Glaube bewirkt die Teilhabe am Geschick Jesu. Gott wird denjenigen, in dessen Sterben Jesus anwesend ist, mit Jesus zusammenführen.
1.4 Über das wann und wie kann man nichts sagen
Doch wir wissen, auf wen wir hoffen. Wir hoffen auf Gott, der uns über die Gaben der Natur hinaus sein ewiges Reich aufnehmen will. Dieses kommt mit Gewissheit. Es ist das größte Glück der Menschen; es reicht über den Tod hinaus.

Das Leben des Glaubens ist die Einlassbedingung für dieses Reich. Der von den Toten auferweckte Herr ist Urbild der Auferstehung, ihr Garant und Gegenstand der endzeitlichen Freude: Er wird den Seinen begegnen - und „mit ihnen den Becher der Freude trinken im Reich seines Vaters.“[3]
1.5 Den Tod vor Augen

schrieb der Weihbischof von Aachen, er sei überzeugt, auf das Ziel hinzuleben, auf den Tag, an dem Christus kommt. Vielen ist es beim Begräbnisgottesdienst ähnlich ergangen wie vermutlich den Thessalonichern als ihnen der Brief des Apostels vorgelesen wurde. Ihnen machte der Brief, ”zu öffnen an dem Tag, an dem Christus kommt”, Mut zum Leben und als Person durch den Tod hindurch zur Auferstehung mit Christus zu kommen.

Die endzeitlichen Bilder sind reduziert auf die Person Christi: Wenn er kommt, wird es gut. Jesus Christus schaut und lebt über die Grenze des Todes hinaus. Er interessiert sich für das, was nach dem Tod sein wird. Er ist der Grund unserer Hoffnung: Für alle wird es ihn geben, den Tag, an dem Christus kommt.
2 Die Auferstehung Jesu Grund unserer Hoffnung
Paulus schreibt:
2.1 Ihr braucht euch nicht zu betrüben wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Für die Menschen heute ist das Leben nach dem Tod kaum mehr ein Thema.
 Der Tag, an dem Christus kommt, ist aus dem Kalender unserer vom Wohlstand geblendeten Weltgeschichte, aus dem Kalender der persönlichen Geschichte der meisten Menschen offensichtlich gestrichen.

Die lähmende Trauer der Thessalonicher blockierte zuerst das irdische Leben. Ohne Ziel und Perspektive schien es besser, keinen Schritt zu viel zu wagen.
Lähmende Traurigkeit erfasst auch Menschen heute: Es hat doch alles keinen Sinn.

 Paulus hat recht.  Die lähmende Traurigkeit, die unser irdisches Leben prägt, lässt sich verwandeln, wenn ein Mensch Hoffnung über dieses Leben hinaus hat. Wenn das, was gut und wertvoll ist, nicht allein vom irdischen Dasein abhängt und in ihm aufgeht. Wenn die Menschen, die ich liebe, nicht auf ihre irdische Geschichte reduziert werden.

 Unsere christlichen Ahnen haben wegen ihrer Hoffnung auf das Leben nach dem Tod das Leben vor dem Tod erst richtig angepackt.
2.2 Glück und Unglück menschlicher Begegnung
Wir können davon ausgehen, dass Glück und Unglück unseres Lebens vor allem davon abhängen, was für Menschen wir begegnen und ob die Begegnung mit Ihnen glückt oder nicht. Wie viel hängt von einer guten, wie viel von einer gescheiterten Ehe ab.

Je älter wir werden umso mehr erfahren wir wie begrenzt unsere menschlichen Begegnungen sind – spätestens durch Sterben und Tod. In der Lesung geht es um
2.3 Hoffnung durch die Begegnung mit Jesus
Wir versuchen es im Gebet, In der Feier seines Opfers und Mahles in der heiligen Messe, im Hören auf sein Wort im Evangelium. Auch in der Anbetung vor dem Tabernakel. Durch den Glauben wohnt Christus in unserem Herzen.[4]

Begegnung mit ihm geschieht, „wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind.“ Dort verheißt er „bin ich mitten unter ihnen.“[5]
Begegnung mit ihm geschieht in den Sakramenten. In einem äußeren leibhaftigen Zeichen berührt uns der Herr und sagt uns in einem machtvollen Wort, was er in uns bewirkt.

Jesus Christus ist es der, durch seine Kirche uns getauft hat auf den Namen des dreifaltigen Gottes. Durch Wasser und Geist geboren sind wir Kindern Gottes, haben wir Zugang zum Reich Gottes, zur Fülle des Lebens in der Auferstehung mit Christus.[6]

Die Begegnung mit ihm ist vor allem eine Sache, die in die ewige Zukunft jenseits des Todes weist. Erst in der Auferstehung wird Jesus uns direkt und unverhüllt gegenübertreten. In ihm werden wir Gott begegnen, dem letzten und größten und dem letztlich alleinigen alles andere umgreifenden Partner. Das größte Glück und Abenteuer des Lebens liegt in der Zukunft.[7] Christen sind Menschen mit einer ewigen Zukunft.
3 Die Botschaft des Paulus an die Christen in Thessalonich
3.1 Ein Wort, das Mut macht und lebendige Hoffnung stiften kann
Der Glaube an die Auferstehung motiviert dazu, auch im irdischen Leben wieder aufzustehen, sich nicht lähmen zu lassen von den dumpfen Parolen, es sei alles sinnlos.

Die Überzeugung vom endgültigen Tod, vom endgültigen Ende der Geschichte, vom endgültigen Tod meiner Geschichte ist keine Errungenschaft der modernen Zeit, sondern ein Verlust.

Weil Christus der Erste ist, den der Tod nicht festhalten konnte, der gezeigt hat, dass Gott keine endgültigen Tode derer zulassen will, die er liebt, dann brauchen wir uns mit endgültigen Toden nicht abzufinden.
3.2 Wir haben eine Botschaft, die das Leben trägt
Machen wir einander Mut mit der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Versuchen wir auf den Tag hinzuleben, an dem alles sich vollendet, dem Tag, an dem Christus kommt.

In der Lesehore des Breviers vom Donnestag wurde durch den Propheten Jesaja verkündet „Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.“ [8]

Jesus will uns helfen, dass wir angesichts des unerbittlichen Todes die Hoffnung auf ein Jenseits nach unseren Sterben nicht verlieren, sondern auf Zukunft hinleben, die der Auferstandene uns schenken wird.

„Zuerst werden die in Christus Gestorbenen auferstehen, dann wir die Lebenden... Dann werden wir immer beim Herrn sein.

Tröstet, also einander mit diesen Worten.“[9]
Die Hoffnung des Christen ist realistischer als die des Pharao,  der sich die erste Pyramide bauen ließ.

[1] Die Botschaft heute 1996/11 S.333-338
[2]1 Thess 4,14
[3] Vgl Matt 26,29
[4]Eph 3,17
[5]Matt 18,20
[6]Joh 3,5
[7] W. Blasig : in die Episteln und Evanglien18 die Episteln IX S 433
[8] Jes40,10f.
[9] 1Thess 4,16-18