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Neue Gesichter im Seelsorgebereich Oberes Rodachtal
Pfarrvikar Wladyslaw Poddebniak und Pastoralreferent Harald Ulbrich werden in ihr Amt eingeführt
Pfarrvikar Wladyslaw Poddebniak OMI (2. v. li) und Pastoralreferent Harald Ulbrich (2. v. re) wurden von Dekan Michael Dotzauer (li) in ihre Aufgaben im Seelsorgebereich Oberes Rodachtal eingeführt. In der Mitte leitender Pfarrer Richard F. Reis und rechts Regionaldekan Thomas Teuchgräber.

Steinwiesen (sd) Gespannt sitzen sie in den Bänken in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariae Geburt, dem Santa Maggiore des Frankenwaldes, in Steinwiesen. Erwartungsvoll schauen die Gläubigen aus den Gemeinden des gesamten Seelsorgebereiches Oberes Rodachtal zum Altar, wo sich zahlreiche Priester versammelt haben. Heute werden sie eingeführt, der neue Pfarrvikar für Neufang und Birnbaum, Wladyslaw Poddebniak OMI und der neue Pastoralreferent Harald Ulbrich, der für die ganze Pfarreiengemeinschaft täti sein wird. Einzig und allein der leitende Pfarrer Richard F. Reis ist der Pfarrgemeinde erhalten geblieben und muss sich genauso mit den „Neuen“ einleben wie die Gemeindemitglieder. Dekan Michael Dotzauer hatte nun die schöne Aufgabe, den Pfarrvikar und den Pastoralreferent offiziell in ihre Ämter einzuführen. „Das Dekanat hat zum 1. September drei Priester im aktiven Dienst verloren und zwei Referenten haben sich beruflich verändert. Dies ist eine große Herausforderung. Hier im Oberen Rodachtal konnten wir den Personalstand zum Glück halten“, führte Dotzauer aus. Nun ist es eine interessante und spannende Situation sowohl für die Pfarrgemeinden als auch für den leitenden Pfarrer Richard Reis, wie sich die beiden einbringen, welche Ideen sie haben und welche Akzente sie setzen können. „Sicher werden sie manche Dinge anders sehen, andere Initiativen ergreifen und vielleicht auch nicht alle Erwartungen erfüllen können, aber wir alle werden sie tatkräftig unterstützen“, sagte der Dekan. Gerade in Gemeinden mit einer lebendigen kirchlichen Tradition, in der noch jeder mitarbeitet, sich mit einbringt, muss die Kirche ihren Platz auch für die Zukunft finden und den Glauben zeitgemäß zu verkünden. „Mache sie umsichtlich im Handeln, freundlich im Umgang mit den Menschen, hilf ihnen und leite sie durch den Heiligen Geist, wecke Begeisterung für dein Reich und segne ihr Tun“, betete Dotzauer zu Gott für Wladyslaw Poddebniak und Harald Ulbrich.

Auch Pfarrer Richard F. Reis, leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Oberes Rodachtal, dankte für die neuen Mitarbeiter. Besonders hob er hervor, dass sich Regionaldekan Thomas Teuchgräber stark gemacht hatte, um die Stelle in Neufang wieder zu besetzen. Einen guten Start wünschte Georg Porzel im Namen des Seelsorgebereichsrats und der Pfarrei Steinwiesen. Er gab die Zusicherung, dass viele helfende ehrenamtliche Hände gerne zur Verfügung stehen und war zuversichtlich für eine gute gemeinsame Zukunft. Für ersten Bürgermeister Gerhard Wunder war es eine freudige Aufgabe, die beiden Männer auch im Namen von Josef Daum aus Nordhalben willkommen zu heißen. Er sprach von einem engen Kontakt auch zur politischen Gemeinde, denn hier auf dem Land arbeiten die kirchliche und die politische Gemeinde immer noch eng zusammen. „Die Rathaustür steht Ihnen immer offen“, bekräftigte Wunder.

Die musikalische Umrahmung des Einführungsgottesdienstes wurde vom Chor „GemeinSangkeit“ aus Nordhalben hervorragend ausgeführt. Die Fürbitten beteten Vertreter aus den verschiedenen Pfarrgemeinderäten des Seelsorgebereichs.

Pfarrvikar Pater Wladyslaw Poddebniak OMI stellte sich den interessierten Gläubigen in der mit Spannung erfüllten Pfarrkirche in kurzen, kräftigen Worten vor. „Meine Wurzeln sind woanders, das werden Sie wissen, aber hier in Deutschland ist nun meine zweite Heimat“, schickte der Priester voraus. Geboren wurde er am 20. November 1954 in der Nähe von Łódź (Lodsch) in Polen. Er hat vier Geschwister und seine Eltern werden mit Gottes Hilfe im November ihren 65. Hochzeitstag feiern können. Sein Leben war nicht von Anfang an als Priester vorbestimmt. Er hat nach dem Abitur das Elternhaus verlassen und ein Jahr in der Polnischen Bank gearbeitet bevor er das Studium an der Technischen Hochschule begann. Nach seiner Studienzeit arbeitete er in einem Betrieb in Schlesien und gründete eine eigene Familie. Doch seine Frau starb bei der Geburt ihres Kindes und auch das Baby überlebte nicht lange. Der Verlust seiner Familie war groß, jedoch kam nun der Jugendwunsch von Pater Wladyslaw wieder hervor, Priester zu werden. Mit 30 Jahren trat er in das Kloster der Oblaten der makellosen Jungfrau ein. „Am 15. Juni 1991 wurde ich zum Priester geweiht und das Abenteuer begann“, erzählte der neue Pfarrvikar. Nach sechs Jahren in Polen kam er nach Deutschland. Eigentlich nur als Zwischenstation gedacht, „ich wollte ja nach Kanada“, kam alles anders als gedacht. Seit 1997 ist er nun hier in Deutschland. Seine Stationen in der Nähe von Fulda und anschließend in Oberdischingen bei Ulm bestätigten, dass er nun längere Zeit in Deutschland tätig sein wird. Er beantragte die deutsche Staatsbürgerschaft und hat sie zwischenzeitlich auch erhalten. Nun ist Deutschland seine zweite Heimat geworden. Seit drei Jahren ist er als Klinikseelsorger in der Frankenwaldklinik Kronach tätig. Als Pfarrvikar für Neufang und Birnbaum trat er am 1. September 2012 eine halbe Stelle an. „Meine ersten Erfahrungen waren gut, ich verspreche nicht zu viel, denn es muss ein Miteinander werden, dann können wir etwas bewegen“, schloss Pater Wladyslaw.

Auch Pastoralreferent Harald Ulbrich, der hier weitgehend unbekannt war, stellte sich vor. Sein bisheriger Dienstbereich lag in der Pfarreiengemeinschaft Seßlach bei Coburg. Der gebürdige Bamberger wohnte bisher in Autenhausen bei Seßlach. Krankenhaus- und Jugendseelsorger und Diözesanleiter sind nur einige Stationen seines Wirkens. Er hat Theologie studiert und sich den Benediktinern von Münsterschwarzach in einer Laienorganisation angeschlossen. Ulbrich ist am 22. Januar 1963 geboren, verheiratet, hat eine Tochter (23) und wohnt nun in Neufang. Er ist sehr sprachgewandt, spricht Hebräisch, Italienisch, Englisch, Latein, Altgriechisch und natürlich Deutsch. „Seßlach hat mich sehr geprägt, aber ich bringe auch 23 Jahre Erfahrung mit. Ich bin kein Mensch vom Land, aber ich werde meinen Teil dazu beitragen, mit Ihnen einen guten Weg gehen zu können“ bekräftigte der Pastoralreferent.

Datum: 23.09.2012
Autor: Susanne Deuerling

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