Gertraud von Bullion (1891-1930) stammte aus einem alten französisch-deutschen Adelsgeschlecht. Der Vater war Offizier. Gertraud wuchs in Augsburg auf und genoss eine höhere Schulbildung, u.a. in Österreich, Belgien und England. Im Ersten Weltkrieg meldete sie sich freiwillig zum Roten Kreuz. Im Lazarett in Mons kam sie mit der Marianischen Kongregation des Studienheims Schönstatt in Kontakt. Das Ziel dieser jugendlichen Gruppe, sich im Liebesbündnis mit Maria für die religiöse Erneuerung der Welt einzusetzen, traf auf das Anliegen Gertrauds. Sie schloss sich als erste Frau der werdenden Schönstatt-Bewegung an. Ihre Marienweihe, die sie zusammen mit ihrer Kusine Marie Christmann am 8. Dezember 1920 vollzog, war gleichzeitig der erste Ansatz zum Schönstatt-Frauenbund. Ihre schwache Gesundheit und eine beginnende Lungenerkrankung machten es ihr schwer, beruflich weiter tätig zu sein. Gemäß dem Leitwort ihres Lebens "Serviam" versuchte sie wie Maria den Menschen ihrer Umgebung zu dienen. Ihr Leben aus der Weihe an Maria bewährte sich besonders in den Jahren ihrer Krankheit. Am 6. September 1991 wurde in Augsburg ihr Seligsprechungsprozess eingeleitet. Literatur: Gertraud von Bullion. Aus ihren Briefen und Schriften, Neuwied 1981. N. Lauer, Gertraud von Bullion. Serviam. Antwort der Liebe, 1991 (1. Auflage: Serviam, 1932) Gertraud von Bullion. Missionarischer Dienst in der Welt, Kurzbiographie, o.J. J. Schmiedl, Art. Bullion, in: Marienlexikon, Band 6, St. Ottilien 1994, 826 f. M. Simon, Gertraud von Bullion - Werkzeug eines Neuanfangs, Regnum 25 (1991) 178-184 Joachim Schmiedl Schönstatt-Lexikon: Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF) Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt - All rights by Patris-Verlag - www.patris-verlag.de Online-Präsentation: Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI)
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