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Haus Moriah Nachrichten Kenia 2012 - Pfarrer Blumers

Kenia 2012

Pfarrer Balthasar Blumers und Marianne Maier besuchten die Schönstattfamilie in Kenia

Hier können Sie die Reise nacherleben.

 8. Januar 2012  
 
9. Januar 2012 
10. Januar 2012  
11. Januar 2012  
14. Januar 2012  
15. Januar 2012
15./16. Januar 2012
18. Januar 2012
19. Januar 2012
20. Januar 2012
20. Janaur 2012, abends
21. Januar 2012
Predigt vom Samstag, 21. Januar 2012 in Der Kirche Hl. Dreifaltigkeit, Rüsselsheim

8. Januar 2012  -  Pfarrer Balthasar Blumers:

Kenia - ein Land nicht gerade im Fokus der internationalen Schönstattfamilie, aber es tut sich etwas. Und das kam so:

In den 80er Jahren promovierte ein Priester aus Kenia in Freiburg in der Schweiz und lernte dort die Schönstattpriester kennen: Joseph Kariuki Kamau, Diözese Murang'a vom Stamm der Kikuyu. Er ging seinen Weg und mit dem Kontrakt wurde Fr. Joseph festes Mitglied im Abbakurs und im Priesterverband der Regio Mitte zugeordnet. Unser damaliger Regiorektor, Werner Krimm, fragte mich bei einem Treffen auf Moriah: "Du kannst doch Englisch? Dann kannst Du ja Kontaktmann für Joseph werden. Er schreibt Dir monatlich, und Du antwortest so gut als möglich."

Bündnisfeuer hinter dem Urheiligtum am 18.12.2011, Mary Mwaura präsentiert
  ein Lied in Kikuyu
Bündnisfeuer hinter dem Urheiligtum am 18.12.2011, Mary Mwaura präsentiert
ein Lied in Kikuyu
Gesagt, getan. Doch auch die Sprachkenntnis ließ mich nicht verstehen, wovon ein Priester in Kenia lebt, wie er sich finanziert usw. Außerdem war unser Mitbruder damals Professor für Moraltheologie an der Über-Universität der 8 Bischofskonferenzen Ostafrikas „CUEA Catholic University of East Africa“, später der Vizerektor. Also musste ich einmal vorbeischauen in Nairobi und dem Hinterland.

So kam es, dass ich von 1991 bis 2001/2 neunmal die wachsende Schönstattfamilie in Kenia besuchte. Der Wechsel aus der Berufsschule in die Gemeindearbeit war eine enorme Umstellung. Deshalb bin ich sehr dankbar für die Weiterführung der Kontakte durch Pfarrer Reinhard Förster. Fast jährlich nimmt er sich im August Zeit und besucht die dortigen Schönstätter.

In der Zwischenzeit ist aber auch schon Kenia in Schönstatt angekommen! Kenianische Besucher gab es seit Mitte der 90er Jahre: ein Frauenkongress, Weltjugendtage in Rom und Köln, Schönstattpriester über Kolping oder Caritas Internationalis. Auch bei der Einweihung des Romheiligtums tauchten Schönstätter aus Kenia auf!

Sister Philis Wanjiuki Munyiri (Einkleidung 2010)
  Sister Lydiah Mwaura (Einkleidung 2008)
  Kandidatin Mary Mwaura, seit 2010 in Schönstatt
Sister Philis Wanjiuki Munyiri (Einkleidung 2010)
Sister Lydiah Mwaura (Einkleidung 2008)
Kandidatin Mary Mwaura, seit 2010 in Schönstatt
Auf dem Foto sehen wir eine junge Garde (angehender) Marienschwestern, sie können alle drei bestes Deutsch und verstehen sehr gut, dass Schönstatt zwar in Deutschland liegt, aber nicht "typisch deutsch" sein will. Und wenn ich die drei so erlebe, dann bin ich guten Mutes: Der Berg Schönstatt öffnet ihnen die Herzen für ein internationales Schönstatt. Sie sind einmal gut ausgerüstet für Kenia und ganz Englisch-Afrika gemäß dem Motto aus meiner Jugendzeit "Gründe neu - dem Ursprung treu!"

Der langen Vorrede kurzer Sinn: Nach 10 Jahren hält es mich nicht mehr in der Opelstadt Rüsselsheim, deshalb geht es am Montag, 9.1.2012 wieder auf Reisen. Und wenn es gelingt, werden Kurzberichte dieser Reise auf Moriah.de zu lesen sein: Jambo Kenya - Hallo Kenia!

Betet mit! und: Servus Mariae nunquam peribit.
Pfarrer Balthasar Blumers

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9. Januar 2012 - Marianne Maier:

Reise zu zweit
Im November traf ich bei der Einkleidung auf Pfr. Balthasar Blumers. Wir hatten uns beim Weltjugendtag in Sydney kennengelernt. Eine dieser 5 Minuten-Begegnungen mit großer Wirkung. Er erzählte mir, dass es für ihn wieder einmal nach Kenia ginge, meine Augen wurden größer, und da war sie die Frage: “gehst du mit?”
Nun sitzen wir im Flieger. Über Paris nach Nairobi und ich bin schon sehr gespannt.
Ein paar Mails flogen im Vorfeld übers Netz, was mich erwartet kann ich überhaupt nicht sagen. Meine Motivation ist Werkzeuggedanke pur. So viele Jahre von Schönstatt gefüttert zu sein, hier in Deutschland, kein Vergleich zu einem Land, in dem Schönstätter am Anfang stehen, eine Heiligtumssehnsucht entwickeln, wo wir gerade eher über Schließungen und Wiederbelebungen nachdenken.
Von Natur aus abenteuerlustig und mit Pfr. Balthasar bereits reiseerprobt, werde ich schauen, wie die MTA mich im Sinne JKs gebrauchen kann und will.
Vor wenigen Minuten landen wir in Nairobi. Das erste Wort von Einheimischen in der Warteschlange erreicht meine Ohren: Hakuna matata.
Los geht's, in aller Ruhe und Geduld.

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9. Januar 2012 - Marianne Maier:

Der Flug war reibungslos. Im Flughafen brauchten wir fast 2 Stunden fuer die Formalitaeten. Father Francis Githinji nahm uns herzlichst Empfang. Nach 2 Stunden Fahrt durch die Nacht kamen wir in Kerugoya an. Im Pfarrhaus leben 4 Priester. Neben der Pfarrkirche gibt es noch 16 Aussenstationen. Sie haben ueber 1000 Taufen im Jahr.

Gastfreundschaft geniessen wir hier vom Allerfeinsten. Muede fielen wir nach den Tagestripp nach 2 Uhr ins Bett.

 

10. Januar 2012 - Marianne Maier:

Der wenige Schlaf kann uns nicht abhalten. Wenn auch 2 Stunden spaeter als erwartet treffen wir auf eine Gruppe Schoenstaetter der Gemeinde Gatanga. Im Pfarrhaus laechelt uns die MtA auf einem Grossbild verschmitzt entgegen. Pfarrer Balthasar Blumers trifft gleich auf bekannte Gesichter. Wir sitzen im Freien unter Daechern. Father Francis begleitet uns den weiten Weg und uebersetzt in einheimische Sprache. Zitat des Tages 'Ich bin dankbar fuer eure Treue'. Josef Kentenich sagte es nach seinem Exil. Nach 10 Jahren besuchsfreie Zeit ist kein Zitat treffender.
Reger Austausch entsteht. Wir freuen uns an den Erfahrungen aus dem Liebesbuendnis. Persoenliche Zeugnisse bewegen. Eindeutig: die pilgernde Gottesmutter ist am Werk.

Unterwegs. Ausblick auf 'Mount of Kenia'
Unterwegs. Ausblick auf 'Mount of Kenia'

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11. und 12. Januar 2012 - Marianne Maier
Mugoiri

Die Schönstatt-Flagge ist gehisst.

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Mit rund 80 Teilnehmer gestalten wir hier heute den Tag. Die Ansprache steht ganz im Zeichen des Heiligtums. Einfache Sprache und Lebensbeispiele rund ums Hausheiligtum und Herzensheiligtum. Nach der hl. Messe enthüllen wir unser Mitbringsel: das Innenbild des Heiligtums auf 1 mal 1,40 m. Die wetterfeste Folie mit dem Bild ziert den Altar. Die Verantwortlichen gestalten weiteren Austausch, wir brechen auf zum Besuch eines Schulprojekts, Internats. Stolz erklärt uns die Rektorin ihre Arbeitsweise und geht auf unsere Fragen ein.

 

Bei seinem letzten Besuch hier in der Gemeinde hat Pfr. Balthasar sein Versprechen gegeben. Heute nach 10 Jahren haben wir ernst gemacht: ein spontaner Besuch zuhause bei Familie Bernhard & Charity.

 

Ohne Ankündigung und mit etwas Nachdruck wurde das Vorhaben zur Tat. "Was ein Erlebnis. Das ist wirklich Afrika" war das Gefühl auf dem Weg durch den Busch. Eine Vielzahl an Kindern jeden Alters umrangte uns, überfreudige Begrüßung.

 

Mitten im Leben angekommen lachen wir viel, genießen Gastfreundschaft, Beten im Hausheiligtum, abschließend segnet Pfr. Balthasar alle einschließlich des Hauses. Die Überraschung ist mehr als geglückt!

 

So folgt am Tag darauf die nächste Einladung von Hanna, unserer Kontaktfrau und Begleitung des Tages.

 

Eine Gruppe zum Haus zugehöriger Freunde, Familie und Nachbarn sind gekommen. Gespräche sind sehr persönlich und natürlich. In ihrem Haus feiern wir gemeinsam hl. Messe, essen zu Mittag und Hanna erzählt von ihrem Rom- und Schönstatt-Besuch. "Es war ein Wunder" berichtet sie aus ihrem Vorsehungsglauben heraus, wie sich alles ereignete.

Segnungen von Kindern und Ehepaaren folgen. Welche Ehre, hier und jetzt Teil dieses Hausheiligtums zu sein.

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Pfarrer Balthasar Blumers:

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Als ich im Oktober 1991 zum ersten Mal nach Kenia kam, fand ich verschiedene Welten vor. Der Rektor der kath. Universität von Ostafrika begrüßte mich mit dem Satz "Hegel und Kant sind auch im Urwald bekannt". Und der Organist der Messe am morgen erklärte "ich habe Musik in Wien studiert".

 

 

Die Heimat von Joseph Kariuki war völlig anders. Am Sonntag erlebte ich den Kirchenchor der alle gemeinsamen Lieder im Gottesdienst anstimmt. Manche sind mit einer Vorsängerin, Teile mit allen. Sie tragen gleiche farbige Kleidung und versprühen eine Lebensfreude, wie wir Deutsche es nicht gewohnt sind. Später besuchten wir die Hütten von Josefs Familie mit den Gräbern der Eltern im Garten. Auf dem Land leben die Kikujus inmitten ihrer Felder. Oftmals ohne Strom und Wasser.

 

 

Wie kann hier Schönstatt Fuß fassen, wo es keine Schwestern, keine Padres und kein Heiligtum gibt? Wir entschieden uns, auf das Liebesbündnis hinzuarbeiten und einen Bildstock zu errichten. Father Kariuki hat die Gruppenarbeit gefördert und gepflegt. So kam es zu Liebesbündnisfeiern. Der erste Samstag im Monat entwickelte sich zum Wallfahrtstag für die schoenstatt people von Moranga. Und später auch von Nairobi. So wurde Mboikamiti mit dem Bildstock zum regelmäßigen Treffpunkt. Gelegentliche Workshops vertieften das Schönstattwissen und bereicherten das Leben. Die Schönstatt Leader können alle englisch.

 

 

Weitere Wachstumsschübe kamen durch das Pilgerheiligtum. Die Pilgerkreise entsprechen den small christian communities, die sich in Südamerika Basisgemeinde nennen. Sr. Elisabeth von Burindi, Sr. Joann und Sr. Iona von. Südafrika folgten der Einladung und halten seid vielen Jahren Workshops für Mädchen und Fraün. So kann ich jetzt auf 20 Jahre zurückblicken und "mich als einen der Esel sehen, die den Triumpfwagen der MTA mit nach Afrika" gezogen hat (Zitat aus dem Reisetagebuch vom 5.10.1991).

 

 

 

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14. Januar 2012  -  Marianne Maier

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Kangari

Zu Gast bei Father Elias Muriithy in den Bergen genossen wir einen Ruhe- und Touristentag. Abgesehen von Stromausfällen und. Unterbrechungen des fließenden Wassers viel uns das zur Ruhe kommen gar nicht schwer. Die hl. Messe zum Schulanfang haben wir in der Gemeindekirche  von Grundschulkindern gefeiert. In die Predigt wurden alle anwesendenen Samuels spontan eingebaut. Die Lehrer waren sehr stolz und froh, wir sind zum Schulanfang ihre Gäste.

 

 

 

"Gäste empfangen ist ein sehr grosser Segen" erklärte mir Sister Esther beim anschliessenden Besuch ihres Convents.
(Untertitel: Franciscan sisters of the heart of jesus) Also folgten wir ihrer Einladung gleich nochmals am Ende des Tages, es gab zum 1. Mal afrikanischen Mais für mich, viel Spass in der Küche und Auffenthaltsraum der Schwestern. Auch wenn die Internet-Verbindung einfach nicht gelingen wollte, gute Gespräche über Ehe- und Familienarbeit enstanden, am Beispiel des Eheweges aus Ungarn.

 

Auch mit den Gemeindepriestern konnte Pfr. Balthasar sich darüber austauschen, wie Familien gestärkt werden müssen. Scherzen mit den Kindern und Fussballspielen nach Schulschluss mit einem aus Müll gebundenem Ball zeigte wieder so viel Lebensfreude. Auch ohne tägliche Dusche kamen wir hier bestens über die Runden.

 

 

 

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15. Januar 2012  -  Marianne Maier

 

 

Ein Samstag des Monats im Zeichen des gelebten Liebesbündnis

 

Höhe- und Mittelpunkt unserer Reise ist das monatliche Zusammentreffen der Schönstattbewegung von Kenia in Kangari. Bereits vor rund 15 Jahren ein Bildstock errichtet, zelebrieren sie jeden ersten Samstag im Monat hier gemeinsam ihr persönliches Liebesbündnis.

 

Sie kommen von sehr weit über das ganze Land verteilt, nehmen weite Wege auf sich, gehen die letzten 2 Kilometer betend. Beeindruckend selbst der 94 Jährige Mann aus Gatanga ist gekommen und begrüßt mich herzlich. Wenn auch unsere Ankunft verspätet ist, kann ich mich noch einer pilgernden Gruppe anschließen, überraschend bereits bekannte Gesichter.

 

Geduldig und freudig empfangen sie uns als ihre Ehrengäste. Imponierend ist die tiefe Treue und schlichte Freude an der Spiritualität und aneinander.

 

Wir krönen gemeinsam die Gottesmutter mit Blumen und Gesang, feiern hl. Messe und das Ja zum Liebesbündnis. Für 20 Erwachsene wird ihre Entschiedenheit feierlich mit dem Umbinden einer Kordel besiegelt. Sie sind so feierlich, stolz und farbenfroh gekleidet. Die Freude ist übergroß und lebendig spürbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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15./16. Januar 2012  -  Marianne Maier
Grenzenlos

Ab in den Norden. Neue Diözese und weitere lokale Sprachen begegnen uns.
Die Tage besuchen wir zwei Gemeinden und ein Treffen von Schönstattpriester in der Diözese Meru.
Father Fredrik begleitet uns zum Äquator. Die ersten Touristenshops sehen wir von innen.
Zum regelmässigen Treffen begegnen wir 5 aktive Priester, starten mit intensivem Gebet und Pfr. Balthasar gibt ihnen aktuellen Schönstatt Input. Abschluss ist ein leckeres Essen im Hotel Green Garden. Lange keine Aufbruchstimmung und viel Gespräch.
In den Gemeinden begegnen wir den Schulkindern und geben Zeugnisse.
Letzte Station nordöstlich des Landes ist in den Nyabeni Hills, Father John Patricks ist der Schönstattgruppe vor knapp 2 Jahren beigetreten. Am gleichen Tag startet ein Seminarist sein Praktikum in dieser Gemeinde. Viele Fragen und Themen beschäftigen ihn, Unsere Erfahrungen der letzten Tage fliessen in Gespräche ein, reger Austausch über Priesterspiritualität und Heimat bereichert uns alle. Unser gemeinsamer Abschluss des Tages bringt Gesagtes von Hausheiligtum in Tat.

 

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18. Januar 2012  -  Marianne Maier

Letzte Station: Nairobi
Seit Ankunft in der Landeshauptstadt waren wir die letzten Tage unterwegs in ländlicher Gegend (Richtung Norden/Osten). Nun hieß es in einem Tagestripp nach Nairobi zurückzukehren. Fr. James brachte uns nach der hl. Messe zu Fr. Dominic. Leider hieß es vorerst kein Fahrzeug steht uns zur Verfügung. Ein kleiner Schock. Wir hatten unser Präsent im Auto eines Priesters gelassen. Wir wollten unbedingt eine Übergabe "on the way" ermöglichen. Brother Gilbert sei Dank kamen wir um die lange Reise in öffentlichen Kleinbussen herum, er konnte ein Auto leihen und los ging es. Mit einigen Zwischenstopps und insbesondere in Sabasaba zur Übergabe des einen Exemplars (siehe Bild: Father Simon, Father Dominic, Father Timothy) kamen wir ca. 22 Uhr an. Monica und Father George empfingen uns herzlich. Aktuelle Herberge ist die Geimeinde Holy Trinity Buruburu, Nairobi bis zu unserem Abflug.

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19. Januar 2012  -  Marianne Maier:

Nairobi unterscheidet sich vielfach von den bisherigen Erfahrungen. Viel Zeit und Geduld bringt der Stau mit sich. Father George gibt uns Unterkunft, ich bin bei einer echten afrikanischen Mama untergebracht und bestens versorgt.
Monica, Verantwortliche der Schönstattbewegung begleitet uns vormittags zur Kathedrale, 2 Stunden in der Schlange um den Kardinal 20 Minuten zu sprechen, er gibt uns und der Schönstattbewegung im Lande seinen Segen.
Nachmittags kamen wir als gute Touristen den wilden Tieren ein ganzes Stück näher. Zum Essen eingeladen bei Monica besuchten wir ihr zuhause, segneten das Hausheiligtum und rüsteten uns auch durch gemeinsames Gebet für den anschließenden Besuch einer christlichen Studentengruppe. Über 30 junge Erwachsene hatten sich versammelt, wir gaben Zeugnis und Pfr. Balthasar ging lebensnah auf ihre Fragen ein. Letzte Station des Tages ist die Social Community im Hause meiner Unterkunft. Jeden Mittwoch treffen sich Hauskreise für gemeinsames Gebet und Gespräch. Wir waren am Abend Teil einer starken Gemeinschaft mitten in den Wohnungen Nairobis.

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20. Januar 2012  -  Marianne Maier:

Monica sei Dank hatten wir hier in Nairobi die Chance, nicht nur im wilden Verkehrschaos zu überleben, wir konnten hier auf mehrere christliche Studentengruppen treffen.
Imponierend wie geduldig und wissbegierig die jungen Leute dem Input über Partnerschaft, Berufung und Selbsterziehung lauschten.
Hier ist man stolz, Besucher zu empfangen und geschult zu werden. Die Lebensnähe der Beispiele sind entscheidend. Wir konnten bereits gemachte Erfahrungen hier einfließen lassen.

Fragen und Gespräche entstanden vor allem anschließend.
Interview, was hat dir am Besten gefallen:
"What ever you do do it under control"
Jasper mokua
"Vocation is a process, takes time, passion and support of others."
Jennifer

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20. Januar 2012, abends  -  Marianne Maier:

Resourrection garden - kleines Paradies
Am 19. Januar sind wir hier mit den Verantwortlichen der Schönstattbewegung Nairobi verabredet, eine Art geistliches Zentrum mit wunderschönen Gartenanlagen, Meditations- und Kreuzweg, Gedenkstätte des ersten Bischofs von Kenya.
Wir nutzen eine ganze Weile für persönliche Regeneration bis wir in der Seitenkapelle auf die anderen treffen. Hl. Messe mit einigen Vertretern in kleiner Kapelle erinnert stark an erste Tage von Schönstatt-Zeiten. Unser Präsent können wir hier schlicht und feierlich ausbreiten. Auch diese Diözese hat nun eine grosse feste Folie mit Innenbild des Heiligtums. Die Freude ist deutlich spürbar. Ein bisschen Wehmut bemerke ich, haben wir doch die Rolle mit Hindernissen so weit getragen, mitgebracht, kenianische Hände tragen das Heiligtum nun weiter, aus dem Tor der Anlagen mit der Inschrift "go out to serve". Die leise Frage trage ich mit mir, was wohl nach Jahren daraus geworden sein wird.

 

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21. Januar 2012  -  Marianne Maier

Abflug
Der letzte Tag verläuft im Vergleich gemütlich. Abflug kurz vor Mitternacht liegt vor uns. In der frühen hl. Messe unserer Gastgebergemeinde predigt Pfr. Balthasar erneut vom Liebesbündnis und ich gebe Zeugnis aus meinem Alltag. Ab da verlässt Pfr. Balthasar das Pfarrhaus bis zum Abflug nicht mehr, ein Besucher nach dem anderen findet heute zu uns. Pfarrer George kommt auf sein Angebot zurück mich heute an die andere Seite der Gemeinde zu begleiten. Unterwegs zu einer seiner Local churches" mitten im Slum. Die Erfahrung ist für mich sehr neu und einprägsam. Mittendrin treffen wir auf Beth, aktives Mitglied der Kirche, Coach für die Kinder, Knotenpunkt zwischen Pfarrer und Armut wie ich schnell herausfinde. Eine grössere Wellblechhütte etwas außerhalb mit Trommeln und Kreuz ausgestattet ist der sonntägliche Versammlungspunkt. Die Begegnung mit Elisabeth bleibt einzigartig, der Austausch sehr lebendig. Unterwegs zeigt sie auf eine Stelle des durch den Slum führenden Gewässers, hier wurde erst gestern wieder ein totes Baby von 3 Monaten gefunden. Sie unterhalten sich ernst, auch über Nahrung und Kleidung für die Kinder.
Zweiter Höhepunkt des Tages ist zweifelsohne das Shopping wie es für einen Touri gehört, afrikanische Kleidung ist ein Muss fürs Reisegepäck, wenn wir auch die Mitbringsel von kenianischem Tee und Bisquits für unsere kenianischen Marienschwestern in Deutschland nur schwer organisiert bekommen.
Bis zum Wiedersehen!#

 

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Pfarrer Balthasar Blumers:
Predigt vom Samstag, 21. Januar 2012 in Der Kirche Hl. Dreifaltigkeit, Rüsselsheim

Liebe Mitchristen!
Auf meinem Rückweg von Kenia über Paris nach Rüsselsheim fand ich zwei Zeitungsartikel, die meine Aufmerksamkeit erregten, besonders einige Zitate daraus. So hieß in der FAZ eine Zwischenüberschrift: "Verliert die Kirche ihre Kernkompetenz?" - Gemeint ist die Nähe zu den Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen. Und eine Zeitschrift aus Mallorca fragte: "Steht die Kirche vor dem Herzinfarkt?" - Herzinfarkt, das wäre die Glaubenslosigkeit der Menschen. Sicherlich, solche Fragen zu stellen sind berechtigt. Aber nach meinen Begegnungen in den letzten 2 Wochen sind mir solche Theoriediskussionen völlig fremd. Deshalb will ich ein wenig davon erzählen!
Gestern, am Freitag kam ich nicht aus dem Pfarrhaus und der Kirche heraus, soviele Besucher standen plötzlich auf der Matte: (Der Einfachheit halber lasse ich die jeweils 2 Nachnamen weg und nenne nur die Christian Names.)

  • Anthony, der Bruder von Sister Lydiah, kam gleich zweimal, morgens und abends, er besorgte Geschenke für Deutschland.
  • Zur Mittagszeit erscheinen zwei junge Priester aus der Gegend von Thika (1 Autostunde entfernt), Fr. Augustine und Fr. Christopher; ihnen ging es mehr um die Frage, was die Schönstattpriester den Kaplänen und Pfarrern an "Zugewinn bringen". Vor Freude an der Seelsorgsarbeit kann man auch dort "auf- und untergehen".
  • Um 3 Uhr kam ein Familienvater von 3 ziemlich erwachsenen Kindern. Wir unterhielten uns darüber, wie wir die Familien und die Ehepaare in Kenia stärken können. Seine Erfahrungen, meine Berichte über das Hausheiligtum und den Eheweg der Ungarn - da kamen ihm fast Tränen der Freude. Kurz vor der Abfahrt war er nochmals da und brachte mir ein Kreuz vorbei: "Dear Balthasar, Thank you for sharing of this afternoon. May this cross you always remind of that sharing, especially when you say the words of the Third Eucharistic Prayer: "..from East zu West .. a sacrifice of praise may be made to the glory of your name..." You may wish to add "North and South"...
  • Um 5 Uhr am Abend kam der Vater von Mary Mwaura an, er hatte erst am Vortag erfahren, dass wir hier sind. Er brachte Tee und kenianische Schokolade (gegen oder für das Heimweh?). Eine Plastiktüte davon hatten wir schon Tage zuvor erhalten...

Ich gebe das Kreuz mit einem Herz im Schnittpunkt der beiden Balken einmal durch die Reihen, dazu auch eine Stola aus Rinderleder von Fr. Anthony Chege mit eingearbeiten Muscheln und und kleinen Klangkörpern. Morgen beim Gottesdienst mit den Kommunionkindern will ich die Stola segnen und dann anziehen.
Also: Bei soviel Geschenken reichte unser Platz im Koffer und im großen Reiserucksack einfach nicht. Da holte der Seminarist Peter seinen Arbeitsrucksack aus dem Zimmer und wollte ihn uns geben. Mit Mühe und Not konnten wir ihn davon überzeugen, dass wir auch anders durchkommen. Denn wir alle haben mindestens 3 solcher "Weltjugendreliquien" zu Hause, alle sind etwas angestaubt. Ihm aber ist der Rucksack etwas besonders Wertvolles, was er uns geben wollte.
Das alles erinnert mich an die 2. Lesung, wo Paulus den irdischen Besitz relativiert und meint: "Besitzen, als besäße man nicht". (1 Kor 7, 20-31)
Und so bin ich mit meinen Erfahrungen ziemlich nahe am Evangelium vom Anbruch des Reiches Gottes (Mk 1,14-20), wo Jesus den Menschen zuruft (nach einer anderen Übersetzung): "Jetzt ist die Zeit gekommen, in der Gottes neue Welt beginnt. Kehrt um zu Gott und glaube an die rettende Botschaft!" Das Reich Gottes beginnt nicht morgen oder übermorgen am St. Nimmerleinstag. Es beginnt hier und jetzt. Das kann ich aus den letzten 12 Tagen bezeugen. In Nairobi gibt es kein Slum ohne Kapelle (local church), und eine Kirche ist selten leer, immer wieder kommen Beter.
So freue ich mich auf die kommende, vor uns liegende Zeit in der Pfarrgemeinde; ich freue mich über Sie, die Mitarbeiter im Reiche Gottes "hier und jetzt". Dafür haben die Zwölf damals alles stehen und liegen gelassen. Amen

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