Dr. Stapf'sche Kinderheimstiftung
"Auf Grund der letztwilligen Verfügungen des freires. Kgl. Advokaten und Rechtsanwaltes Dr. Michael Magnus Stapf v. 21. Mai und 06. Juni errichtet das Metropolitankapitel Bamberg … eine Wohltätigkeitsstiftung mit dem Sitz in Nürnberg unter dem Namen: Dr. Stapf´sches Kinderheim.“ (Stiftungsbrief vom 15. Juni 1906)
Das Kinder- und Jugendhaus Stapf geht zurück auf eine Stiftung des Nürnberger Rechtsanwaltes Dr. Michael Stapf. In seinem Testament aus dem Jahre 1904 verfügte er, dass von seinem hinterlassenen Vermögen eine Stiftung errichtet werden sollte.
Nach seinem Tode am 31.01.1905 errichtete das Metropolitankapitel im Bamberg im Jahre 1906 die Stiftung. Die Verwaltung der Stiftung wurde einem Kuratorium übertragen.
Nach dem Stifterwillen sollte der Zweck der Stiftung darin bestehen „römisch-katholische Kinder, die der nötigen Pflege entbehren und zwar zunächst aus den kathol. Pfarreien Nürnberg, dann aber auch, sobald Raum vorhanden ist, aus anderen Orten, entweder zu vorübergehendem Aufenthalt für die Zeit der Notlage, oder für längere Zeit, aber in der Regel nicht über das werktags-schulpflichtige Alter hinaus, aufzunehmen, zu verpflegen und im religiösen, christlich-kathol. Geist zu erziehen.“(Stiftungsbrief vom 15. Juni 1906)
Dr. Michael Stapf hatte sich gewünscht, dass „an oder in dem Hauptgebäude … die Medaillons des Stifters … in Erz gegossen, anzubringen“ seien. (Stiftungsbrief vom 15. Juni 1906)
Trotz vielfältiger Nachforschungen konnten über den Stifter aber leider keinerlei weiteren Informationen beschafft werden, auch kein Bild. Vermutlich sind die Unterlagen in den Kriegswirren der beiden Weltkriege verloren gegangen. Anlässlich des 100. Todestages des Stifters fand im Jahr 2005 ein Mal-Wettbewerb im Stapf zum Thema „Wie könnte Dr. Michael Stapf ausgesehen haben?“ statt.
Seit dem Jahr 2013 erinnert eine beleuchtete Michaels-Säule“ im Foyer des Stapf an den Stifter, auf welcher der Erzengel Michael zusammen mit Kindern abgebildet ist. Auf einer zweiten Säule ist die folgende Inschrift zu lesen:
Dr. Michael Stapf legte mit einer Stiftung im Jahr 1906 die Grundlage für den Bau des „Kinder- und Jugendhauses Stapf“ in den Jahren 1952/53. Der Namenspatron von Dr. Stapf war der Erzengel Michael der im Auftrag Gottes zum Wohl der Menschen wirkt. Auch Dr. Stapf hat in tätiger Nächstenliebe „wie ein Engel Gottes“ dazu beigetragen, dass bis heute junge Menschen in diesem Haus Schutz, Förderung und Begleitung erfahren. Deshalb erinnern wir uns dankbar an den Stifter.
Psalm 91, Vers 11
Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie tragen dich auf Ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“
Die Leitung des Kinderheimes sollte „dem ausdrücklichen Wunsche des Erblassers entsprechend, römisch-kathol. Ordensfrauen u. zwar wo möglich, aus der Kongregation des Allerhlgst. Heilands mit dem Mutterhaus in Oberbronn-Elsass anvertraut werden“, den Niederbronner Schwestern. (Stiftungsbrief vom 15. Juni 1906)
1849 gründete Elisabeth Eppinger (1814 - 1867) als Mutter Alfons Maria den "Orden der Töchter des Göttlichen Erlösers zur Verpflegung armer Kranken und zur Unterstützung anderer Armen" (1. Regel von 1849).
