Mittelfränkischer Hospiztag in Lauf an der Pegnitz am 22. Oktober 2011
Sterben – Wirklichkeiten und Grenzen
Sterben ist Wirklichkeit – aber welche Wahrheiten verbergen sich dahinter? Was passiert – mit uns – als Patient, als Angehöriger und/oder als HospizhelferIn, wenn wir an unsere Grenzen stoßen? Mit diesen zentralen Fragen wollen wir uns am 10. Mittelfränkischen Hospiztag intensiv auseinandersetzen. Wir wagen uns an die Betrachtung unterschiedlicher Grenzsituationen, beleuchten spirituelle, physische, psychische und soziale Aspekte und den möglichen Umgang damit. Gelegenheit zum Austausch und zur Aufarbeitung des gewählten Themenschwerpunktes erhalten Sie in den Workshops, für die bewusst ein großzügiger Zeitrahmen vorgesehen ist. Unabhängig und parallel zu den Workshops bieten wir Ihnen in der Aula „Zeit und Raum“, um sich mit Experten und/oder anderen Interessierten ganz individuell über Grenzerfahrungen in der Hospizarbeit auszutauschen. Hierfür ist keine Anmeldung erforderlich. Ein besonderes Highlight bietet die Schlussveranstaltung: Grenzüberschreitend, innovativ und interaktiv greift das Nürnberger Improvisationstheater THEVO (Theater von Menschen für Menschen) die Workshop-Themen nochmals auf und präsentiert neue An- und Einsichten. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und die mutige Auseinandersetzung mit dem Thema „Sterben – Wirklichkeiten und Grenzen“.
Folgend erhalten Sie weitere Informationen zu den stattfindenden Workshops:
WS 1 Heike Mückschel, Dipl.-Soz. Päd., Krankenschwester, Angehörigenberatung Angehörige - ... und wer hilft mir? Die Belastungssituationen von pflegenden Angehörigen in der letzten Lebensphase, insbesondere der Menschen mit Demenz sind Inhalt des Workshops. Die Begleitung von Angehörigen im Sterbe- und Trauerprozess erfordert besondere Einfühlsamkeit. Auf dem Hintergrundwissen dieser Belastungen werden die Bedürfnisse der Angehörigen erarbeitet. Die TeilnehmerInnen werden sensibilisiert auch pflegende Angehörige einfühlsam begleiten zu können und einen gemeinsamen Abschied mit zu gestalten.
WS 2 Sabine Raile, Märchenerzählerin und Gestaltberaterin „Die Herrin des Todes hielt das Kind über die Taufe“ – Grenzerfahrungen im Märchen Am Beispiel eines Märchens tauchen wir in dessen Bilderwelt ein. Wir widmen uns einigen Symbolen und erfahren deren immer noch gültigen Werte in der heutigen Zeit.
WS 3 Pfr. Dr. Joachim Habbe, Gemeindepfarrer und Seelsorger Der Tod: Strafe oder Erlösung? Vom Umgang mit Wahrheit, Angst und Schuld im Umfeld des Todes Ausgehend von der Auffassung der vierfachen Ursache des Schmerzes (Cicely Saunders) soll in diesem Workshop das Augenmerk auf die spirituelle Dimension gelegt werden. Dabei werden neben dem biblischen Bild vom Tod, die ihn als Strafe oder als Erlösung sehen kann, unser gelingender und scheiternder Umgang mit Wahrheit, Angst und Schuld in der Begleitung Sterbender zur Sprache kommen.
WS 4 Margit Hegwein-Schmitz, Dipl.-Soz. Päd., Betreuungsverein Diak. Werk Selbstbestimmung vor Fremdbestimmung – Fragen zu Patientenverfügung und passiver Sterbehilfe Die Patientenverfügung ist durch das Gesetz vom September 2009 in ihrer Akzeptanz und Durchsetzung erheblich gestärkt worden. Damit gibt es nun ein Instrument, bereits im Voraus seinen Willen für die Behandlung am Lebensende rechtswirksam zu erklären. Der Workshop wird sich nach Informationen über die äußere Form mit den Fragen zur Verbindlichkeit der Patientenverfügung auseinandersetzen und dabei auch die Grenzen der passiven Sterbehilfe, die in Deutschland erlaubt ist, thematisieren.
WS 5 Harald Keiser, Dipl.-Soz. Päd., Referent für Ehrenamt im Diak. Werk Bayern Unser Ehrenamt – Was ist daran so Besonderes? Bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligendienste, Freiwilligensurvey: Das Engagement wird Normalität. Was ist anders in der Ehrenamtsarbeit im Hospizbereich, wo sind die Grenzen? Wodurch unterscheiden wir uns im Vergleich zu anderen Ehrenämtern? Müssen sich Ehrenamtliche Hospizhelfer von Ihrem Nimbus verabschieden? In diesem Workshop wollen wir diesen Fragen auf den Grund gehen.
WS 6 Maria Christl, Physiotherapeutin und Qigong-Lehrerin Ich bin hin- und hergerissen – Raum zwischen Nähe und Distanz Wie können wir die persönlichen Grenzen unseres Körpers und unserer Seele wahrnehmen und was bedeutet dies für uns im Umgang mit anderen? Wir werden durch das Ausprobieren von Achtsamkeitsübungen ein besseres Gespür dafür bekommen, wie viel Nähe und wie viel Distanz in der jeweiligen Situation angebracht sind. Das Wissen um die eigenen Grenzen bereitet den Boden für ein Klima der Angstfreiheit und des Zutrauens der Situation gewachsenen zu sein.
WS 7 Judith Berthold, Krankenschwester, Ethikberaterin im Gesundheitswesen Zumutungen brauchen Mut – meine Grenzen als Helfer wahrnehmen, ernst nehmen und erweitern In der Hospizarbeit werden wir oft mit Zu-Mutungen konfrontiert. Diese erfordern zum einen Mut sich diesen zu stellen und über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen – aber ebensoviel Mut braucht es manchmal, sich abzugrenzen und im eigenen Interesse „nein“ zu sagen. Im Workshop wollen wir versuchen, an die Wirklichkeit dieser Grenzen hinzuspüren und den Wert unserer „Grenzen“ schätzen zu lernen.
WS 8 Petra Sauermann, Kunsttherapeutin in einer Palliativstation ... und wenn es doch in den Kleidern stecken bleibt – Kunsttherapie als Quelle der Selbstfürsorge Dieser Workshop lädt zu einem fürsorglichen Umgang mit sich selbst ein. Er bietet Raum den persönlichen Grenzen in der Sterbebegleitung nachzuspüren. Kreative Gestaltungstechniken, Übungen der Achtsamkeit, sowie der kollegiale Austausch helfen die eigenen Ressourcen sinnvoll zu nutzen, ohne dabei die eigenen Grenzen zu verletzen, berührbar zu bleiben, ohne mitzuleiden. Darüber hinaus werden einfache kreative Möglichkeiten der Psychohygiene vorgestellt und erlernt, wenn es doch in den Kleidern stecken bleibt.
WS 9 Isolde Ackermann, Dipl.-Soz. Päd., Supervisorin, Organisationsberaterin An meine Grenzen kommen – professionelle Unterstützung durch Supervision Wir werden uns über Rahmenbedingungen, Inhalte und Grenzen von Supervision verständigen. Supervision soll für Sie erfahrbar werden: Wir führen Übungen zum Thema „Grenzen“ durch und tauschen uns über die gemachten Erfahrungen aus.
WS 10 Nadine Lexa, Gesundheits- und Krankenpflegerin, MAS Palliative Erleuchtet oder ausgebrannt? Burnoutpropyhlaxe in Palliative Care Das Feuer der Leidenschaft, dass in Ihnen „entfacht“ ist, als Sie sich für Begleitung von schwerstkranken Menschen und ihren An- und Zugehörigen entschlossen haben, soll nicht dazu führen, dass Sie im Laufe der Zeit „ausbrennen“. Deshalb ist es wichtig erste Anzeichen von Belastungen frühzeitig zu erkennen und Strategien zur Selbstpflege zu entwickeln.
WS 11 Günther Häusler, Logotherapeutischer Berater Ich helfe – also bin ich ... !? Das Leben ist keine Einbahnstraße. Wer sich intensiv um andere Menschen kümmert, muss besonders bewusst mit seinen eigenen Leben umgehen. Neben der für Helfer immer aktuellen Frage nach der Beziehung zwischen Geben und Nehmen, Selbst-Hingabe und Selbst-Distanzierung, geht es um Fragen der psychischen Gesundheit und der Persönlichkeitsbildung und -stärkung im Blick auf uns alle.
WS 12 Ursula Clasen, Pastoralreferentin Worauf ich hoffen darf Die Frage nach dem „was danach kommt“ prägt unser Leben schon heute. Mit welchen Hoffnungen lebe und sterbe ich?
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