Über 1500 Gäste bei der Abtsbenediktion von Prof. P. Dr. Maximilian Heim OCist in Heiligenkreuz
Markus Johannes Nietert
Abt P. Maximilian bedankt sich bei allen Gästen und Mitbrüdern. Auf dem Altar: Die Hl. Kreuz Reliquie
Patent portae – magis cor! Unsere Türen stehen offen – noch mehr unser Herz! Unter diesem Motto lebt eine einzigartige Gemeinschaft von 84 Zisterziensern Mönche in einem kleinen Tal im Wienerwald im Stift Heiligenkreuz. Auf den ersten Blick in Österreich, das sich gerne auch „Klösterreich“ in kirchlichen Kreisen nennt, nichts Besonderes. Auf den zweiten Blick aber schon: Das waren doch die Chartstürmer, die mit ihrer CD „Chant - Music for Paradise“ mit Gregorianischen Gesängen sofort nach ihrem Erscheinen die Top-Ten der Pop-Charts in England erstürmte und in vielen anderen Ländern lange Zeit in den Klassik-Charts zu finden war?! … und, da war ja noch was: Als Papst Benedikt XVI 2007 Österreich besuchte, war ein wichtiger Programmpunkt seiner Pastoralreise sein Besuch im Stift Hl. Kreuz, deren Philosophisch-Theoloische Hochschule seit dieser Zeit auch seinen Namen trägt. „Hl. Kreuz ist ein Ort der Kraft“, so der Papst.
Aber Hl. Kreuz ist noch mehr: In Schlagworten kurz zusammengefasst ist Hl. Kreuz eine lebendige Zisterzienserabtei mit einem sensationellen Altersdurchschnitt von 46 Jahren, die eine Hochschule päpstlichen Rechtes, zwei Priorate, 21 Pfarren, das Priesterseminar Leopoldinum, ein Klostergründungsprojekt in Sri Lanka, u.v.a.m. betreuen. Gerne schwärmen Pilger und Besucher über das Stift mit blumigen Attributen wie „Hl. Kreuz ist das mystische Herz des Wienerwaldes“, eine „Harmonie von Natur und Kultur“, eine „Einheit von Mittelalter und Barock“ und eine „Symphonie von Geschichte und Spiritualität“ usw. Ein katholisches Märchen aus einem fernen Land? Für den gebürtigen Kronacher P. Maximilian (Heinrich) Heim OCist seit Ostermontag sicherlich nicht: Seit dem feierlichen Pontifikalamt das der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn mit großer Freude zelebrierte und der Abtweihe, vollzogen vom Generalabt des Zisterzienserordens Dom Mauro Lepori der eigens aus Rom anreiste, ist es für P. Maximilian eine neue Lebensaufgabe, die ihn ganz fordern wird.
Mit nur 50 Jahren ist er einer der Jüngsten der 68 Äbte die durchgehend seit der Gründung des Stiftes im Jahre 1133 diesem Konvent vorstehen darf, und sicherlich hat die humorvolle Anspielung von Kardinal Schönborn in seiner Predigt auf das Tagesevangelium „Du hast keinen Grund, die Emmaus-Jünger nachzuahmen und in Panik davonzulaufen!“ durchaus einen tieferen Sinn, ob der Fülle der Aufgaben und der Verantwortung, die auf den Neuösterreicher zu kommen. Das er dabei nicht alleine ist, zeigte die Präsenz von 12 Bischöfen, 36 Äbte, Äbtissinnen und Prioren, über 200 Priester, Professoren, Grabes- und Malteserritter und weit mehr als 1300 Gäste, die für den neuen Abt mit der Allerheiligenlitanei alle Hilfe und allen Segen des Himmels erflehten. Viele Gäste waren auch aus dem Heimatbistum Bamberg des neuen Abtes gekommen. Angeführt von Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der voll Freude darüber war, das ein Bamberger dieses bedeutende Zisterzienser Stift leiten darf. Sein Wunsch für den neuen Abt, das sein Wahlspruch „Cor ad Cor loquitur“ (Das Herz spricht zum Herzen vom seligen John Henry Kardinal Newman) die Kraft geben möge segensreich dieses geistliche Zentrum zu leiten, findet auch einen Widerhall im Wappen des neuen Abtes: Neben dem Stadtwappen der Heimatstadt Kronach findet sich auch das Wappen der ehemaligen Zisterzienserabtei Langheim in der Erzdiözese Bamberg.
Angesprochen auf dieses Zeichen der Verbundenheit mit seinem Heimatbistum und die Verdienste, die sich P. Maximilian als Prior des neu gegründeten Klosters in Bochum-Stiepel erwoben hatte, war Erzbischof Schick durchaus der Vorstellung einer Neugründung eines Zisterzienser Priorates im Bistum Bamberg nicht abgeneigt. Viele Freunde und Bekannte sowie die Geschwister des neuen Abtes waren aus seiner Heimatstadt Kronach zusammen mit Pfarrer Thomas Teuchgräber nach Hl. Kreuz gekommen. Ein besonderes Geschenk brachten die ehemaligen Schulkollegen aus dem Kulmbacher Oblatenkonvikt dem neuen Abt mit: Eine handgestickte Standarte mit einer Mariendarstellung auf der einen und dem Konvikt und der Pfarrkirche St. Hedwig auf der anderen Seite, die ab sofort das Dienstzimmer des neuen Abtes schmückt.
Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen versicherte schließlich dem neuen Abt, das der hl. Vater sich sehr darüber Freue, jetzt auch in besonderer Weise mit Abt Maximilian verbunden zu sein, nach dem er ihn ja schon 2009 in den erweiterten Ratzingerschülerkreis berufen hatte. In einer nicht enden wollenden Schlange von Gratulanten endete das stillvolle Fest des Glaubens und der Hingabe im Stiftsinnenhof bei 1700 Wildscheingrillwürsten, Kloster eigenem Bier und Wein aus den eigenen Weinbergen. Dass Pater Maximilian einige Talente und Gnadengaben für seine neue Aufgabe mitbringt, war in den vielen Gesprächen im Stiftsinnhof unüberhörbar: Von seiner mehrfach ausgezeichneten theologischen Wissenschaftlichen Arbeit, die selbst beim Papst Anerkennung fand, über sein herzliches, engagiertes aber bescheidenes und demütiges Wirken als Mitbruder, Novizenmeister und Prior zweier Konvente, bis hin zu anerkennenden Worte von Mitbrüdern im priesterlichen Amt, die seine konsequente Christusnachfolge und seinen tiefen und marianischen Glauben bezeugen wollten die Anekdoten über Begegnungen mit dem neuen Abt kein Ende nehmen . Stellvertretend für viele gute und lobende Zeugnisse sei hier Nuntiaturrat Prälat Christoph Kühn von der Apostolischen Nuntiatur in Wien zitiert der den neuen Abt als ehemaliger Kommilitone seit vielen Jahren kennt: "Pater Maximilian ist ein Mann Gottes und der Kirche. Seine tiefe monastische Frömmigkeit hat ihn geformt; sie schenkt ihm auch die nötige Kraft für sein neues Amt. Ich denke, er wird ein sehr guter geistlicher Vater für die Mitbrüder in seiner Abtei sein und das segensreiche Wirken seiner Vorgänger vertiefen und weiterführen.
Abt Maximilian ist kontemplativer Mönch und gleichzeitig ganz dem Apostolat der Kirche verpflichtet. Als Abt von Stift Heiligenkreuz dient er nicht nur unmittelbar seiner Gemeinschaft und der Kirche in Österreich. Er macht Gottes Heilswillen unter den Menschen dieser Zeit und Welt sichtbar. Ich wünsche ihm Gottes reichen Segen in seiner neuen Verantwortung." Franken hat einen Sohn Kronachs an Österreich verloren, das Bistum Bamberg hat einen Seelsorger in der Statistik weniger, die Weltkirche und das Stift Hl. Kreuz einen Hirten und Diener Gottes gewonnen. Möge das Wirken des neuen Abtes ein Segen werden für alle.
Vita des neuen Abtes Prof. P. Dr. Maximilian Heim OCist
Heinrich Heim, Geboren 1961 in Kronach (Bayern), Besuch des Oblatenkonviktes und des Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasium in Kulmbach. ab 1981 Theologiestudium in Augsburg, ab 1982 in Heiligenkreuz. 1983 Eintritt in das Stift Heiligenkreuz, Annahme des Ordensnamens Maximilian. 1988 Magister theologiae und Priesterweihe, dann Kaplan in Wiener Neustadt. Im selben Jahr 1988 wurde er zusammen mit 3 weiteren Mitbrüdern zu einer Klosterneugründung ins Ruhrgebiet entsandt: P. Maximilian ist einer der Gründermönche von Stiepel. Dort war er Kaplan und Kantor; ferner verantwortlich für den Aufbau der Neugründung als geistliches Zentrum; Doktoratsstudium an der Bochumer Ruhruniversität. 1996 Rückberufung durch Abt Gerhard Hradil nach Heiligenkreuz für das Amt des Novizenmeisters und Kantors, Fortsetzung des Doktoratsstudium an der Universität Graz im Fachbereich Dogmatik und Fundamentaltheologie. Im März 1999 wurde er 37-jährig von Abt Gregor Henckel-Donnersmarck zum Prior des Stiftes Heiligenkreuz bestellt. Als Novizenmeister u. a. verantwortlich für die Ausbildung des Ordensnachwuchses der wiederbelebten tschechischen Klöster Hohenfurth und Osek. 1998-2002 Doktoratsstudium bei Prof. Dr. Bernhard Körner am Institut für Moraltheologie und Dogmatik der Universität Graz. 2004 Promotion mit dem Dissertationsthema über die Theologie Joseph Kardinal Ratzingers und Lehrtätigkeit an der Hochschule Heiligenkreuz. 2007 Berufung zum ordentlichen Professor in Fundamentaltheologie und Dogmatik (Ekklesiologie) an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Im September 2004 zum Prior des 1989 neu gegründeten Priorates Stiepel in Bochum bestellt. Zahlreiche Exerzitienkurse und Vorträge im Rahmen der Priesterbildung, Verantwortlich für die Akademische Bildungsreihe "Auditorium Kloster Stiepel" 2009 in den erweiterten Schülerkreis von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. berufen. 10.02.2011 Wahl zum 68. Abt von Stift Heiligenkreuz im Wienerwald 25.04.2011 zum Abt geweiht
Datum: 03.05.2011
Autor: Markus Johannes Nietert
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