Caritas-Sozialstation Stadtsteinach schuf zusätzlichen Ausbildungsplatz in Altenpflege
Scheckübergabe im Doppelpack: 15.000 Euro übergab Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein an Geschäftsführer Hermann Hinterstößer, 3.800 Euro Öhleins Vorvorgänger Prälat Walter Schirmer an den Vorsitzenden Oswald Purucker vom Caritasverband Kulmbach (vordere Reihe von rechts). Darüber freuten sich auch die Auszubildende Silvia Hempfling, die dank der Aktion ihren Ausbildungsplatz erhielt, Sozialstationsleiterin Brigitte Schrüfer, Kaplan P. Samuel Patton und Stadtsteinachs Bürgermeister Roland Wolfrum (2. Reihe v. links).
15.000 Euro vom Diözesan-Caritasverband erhielt der Caritasverband für den Landkreis Kulmbach als Unterstützung, weil er in der Caritas-Sozialstation Stadtsteinach einen Ausbildungsplatz geschaffen hat. Weitere 3.800 Euro steuerte die Prälat Walter Schirmer-Stiftung; es ist der Ertrag der Stiftung im vergangenen Jahr.
Im Herbst 2006 hatte die Caritas im Erzbistum Bamberg die Initiative „Zukunft schaffen durch Ausbildungsplätze in der ambulanten Altenpflege“ gesatrtet. Mit Hilfe von Spenden entstanden seitdem 15 zusätzliche Ausbildungsstellen in Caritas-Sozialstationen entstehen.
Die Caritas-Initiative war eines von vier Teilprojekten der diözesanen Sozialinitiative „Ausbildung – Arbeit – Zukunft – für Menschen in unserer Region“ zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum 2007. Aus dieser Spendenaktion erhielt die Caritas einen Anteil von 122.000 Euro. Noch einmal 62.000 Euro brachte die Caritas durch eigene Aktionen zusammen. Insgesamt 170.000 Euro konnte daher der Diözesan-Caritasverband jetzt an die beteiligten Kreis-Caritasverbände, die Träger der Sozialstationen, weiterreichen.
Ohne diese Unterstützung hätte der Caritasverband Kulmbach keinen Ausbildungsplatz in der Sozialstation einrichten können, betonte dessen Vorsitzender, Oswald Purucker. Denn in der ambulanten Pflege seien der Ausbildung enge finanzielle Grenzen gesetzt, da man deren Kosten nicht in die Pflegesätze einrechnen dürfe.
Dennoch sei es für seinen Verband „unverzichtbar, selbst seinen Nachwuchs auszubilden.“ Die Caritas Kulmbach beschäftige derzeit 48 examinierte Pflegekräfte auf 28 Vollzeitstellen, davon 15 Personen auf zehn Stellen in der Sozialstation. In den nächsten 10 bis 15 Jahren schieden 25 Mitarbeiter aus dem Berufsleben aus, dies verdeutliche die Sorge um den Nachwuchs, rechnete Purucker vor. Vier Ausbildungsplätze stelle die Caritas Kulmbach derzeit bereit, drei davon im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Marien in Stadtsteinach.
Er sei daher dem Diözesan-Caritasverband sehr dankbar für den Zuschuss zu den Ausbildungskosten in der Sozialstation. Besonders dankte er Prälat Walter Schirmer, dass er aus den 38 Caritas-Sozialstationen in der Erzdiözese die Station in Stadtsteinach ausgewählt und bedacht habe.
Prälat Walter Schirmer erinnerte daran, wie er als Diözesan-Caritasdirektor in den 1970er Jahren die Caritas-Sozialstationen und als deren Träger die Kreis-Caritasverbände gegründet habe. Der Nachwuchsmangel der Frauenorden, die bis dahin für die Krankenpflegevereine auf Pfarreiebene tätig waren, habe die neue Struktur notwendig gemacht. Mit seiner Stiftung, so der frühere Diözesan-Caritasdirektor, wolle er mit dazu beitragen, die Zukunft der ambulanten Pflegedienste zu sichern.
Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein verdeutlichte den sich abzeichnenden Mehrbedarf beim Pflegepersonal. Wenn, wie vom Landesamt für Statistik errechnet, in Oberfranken die Zahl der Menschen im Alter über 75 Jahre von gegenwärtig rund 100.000 bis 2020 auf 125.000 steige, würden 25 % mehr Pflegekräfte benötigt. Auch die Verdoppelung der Demenzkranken bis 2040 bewirke einen deutlich erhöhten Betreuungsbedarf, den nur Fachkräfte decken könnten.
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