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60 Jahre Pfadfinder in Hirschaid – Der Stamm St. Vitus feiert Jubiläum
Nur am Anfang „schwarz gesehen“

Trubel in Hirschaid. Drei Tage lang hat der Stamm St. Vitus Hirschaid der Deutschen Pfadfinderschaft St Georg (dpsg) seinen 60. Geburtstag gefeiert. Nach dem Festgottesdienst mit Pfarrer August Popp trafen sich auch ehemalige Pfadfinder.

Zu Beginn sieht das Ehepaar Luise und Bernhard Götz buchstäblich schwarz. Im Jahr 1974 wollen sie den Stamm St. Vitus nach vier Jahren Dornröschenschlaf erneut ins Leben rufen. Auf der Suche nach einem neuen Gruppenraum bietet man ihnen ein Zimmer im heruntergekommenen Schwesternhaus der Pfarrei an. Das Ehepaar dreht den Schlüssel im Schloss und traut seinen Augen nicht. Stammeskurat Bernhard Götz erinnert sich: „ Die Wände, die Decke – alles war schwarz gestrichen bis auf die vier roten Fensterrahmen.“ Viel Arbeit mit dem Spachtel plus Nachtschichten seien nötig gewesen, um die rund 60 Quadratmeter als Gruppenraum für die Pfadfinder herzurichten.

Auch Richard Ott war damals mit von der Partie. „Ich war Student, da spielte die Zeit nicht so eine große Rolle“, erinnert er sich. Für das Jubiläum ist er, wie rund 45 andere ehemalige Pfadfinder auch, extra nach Hirschaid gereist. „Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“, lautet sein Motto. „50 Prozent meines beruflichen Erfolgs habe ich dem Jugendverband zu verdanken“, betont Ott. Angstfrei habe er alles geübt, was für das Leben wichtig sei. Den Umgang mit Menschen, das Diskutieren in der Gruppe oder das Reden vor Publikum. „Der Verband ist ein Stück Heimat für mich“, sagt er.
Der aktive Pfadfinder-Leiter Jürgen Wolf vertraut ebenfalls auf das pädagogische Konzept der Gruppe. Kinder und Jugendliche durchlaufen bei den Pfadfindern dem jeweiligen Alter entsprechend vier Stufen, in der sie mit Gleichaltrigen zusammen Abenteuer bestehen. „Bei uns geht es um das Erleben aus erster Hand“, erklärt Wolf „Wir wollen nicht, dass Kinder nur vor dem Computer oder Fernseher sitzen.“ Gerade in der heutigen Zeit, in der es viele Einzelkinder gebe, sei das Erleben in der Gruppe wichtiger den je. Der Stamm St. Vitus Hirschaid gehört mit rund 80 aktiven Kinder und Jugendlichen zu den größten des gesamten Erzbistums Bamberg.

Das sind Kinder wie Quentin Steiner und Daniel Weiß. Die beiden Zehnjährigen sind begeisterte Pfadfinder. Sie zeigen auf den selbstgebauten Pizza-Ofen. Eine Tonne aus Blech liegt halb eingegraben quer über einer Feuerstelle. „Das haben wir selbst gemacht und die Pizza schmeckte lecker“, sagen beide. Genau wie der elfjährige Linus Harrer freuen sich die Jungen schon auf einen weiteren Höhepunkt im Pfadfinder-Jahr: Auf das große Pfadfinder-Zeltlager „Depesche 09“, bei dem alle dpsg-Pfadfinder aus dem Erzbistum Bamberg 60. Geburtstag feiern und eine Woche lang gemeinsam zelten.
Bernhard Götz sieht jedenfalls nicht schwarz, wenn es um die Zukunft der Pfadfinder geht. „Ich bin seit über 50 Jahren Pfadfinder, so wie mir geht es vielen.“ Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder eben.

Datum: 01.07.2009
Autor: Julia Hollwedel
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