Pater Heinrich Chelkowski verlässt seine bisherige Wirkungsstätte in Wallenfels
Susanne Deuerling
Mit dem Stadtwappen verabschiedet Bürgermeister Peter Hänel Pater Heinrich.
Es war ein feierlicher Abschied, gepaart mit Wehmut und einigen leisen Tränen. Der letzte Gottesdienst von Pater Heinrich Chelkowski in der Pfarrkirche St. Thomas in Wallenfels war ein Dankgottesdienst für all die Jahre, die der Priester in der Pfarrgemeinde gewirkt hat. Ein Dank an Gott, dass er so viel mit erleben und mit auf den Weg bringen durfte, ein Dank aber auch an all die, die ihn damals vor 17 Jahren so gut aufgenommen haben. „Danke für Euer Herz, eure Freundschaft und euer Gebet. Bleiben sie eine gute Gemeinde für Gott“, sagte Pater Heinrich zum Abschied.
Für den leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Oberes Rodachtal, Richard F. Reis, war es nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. „Ich muss Abschied nehmen von meinem gesamten Team, erst geht Pater Heinrich und am nächsten Sonntag werden Pfarrer Stanislaus, Bernd Sorgenfrei und Lisa-Maria Eberhardt uns verlassen“, sagt Reis. Aber der Blick muss nach vorne gerichtet bleiben. Er befahl Pater Heinrich unter den Segen des gekreuzigten und auferstandenen Heilands und der Mutter Gottes. „Wir sagen nicht tschüs, das war’s. Nein wir sagen das fränkische „Ade“ und das heißt „zu Gott““, gab er dem scheidenden Priester mit auf den Weg. Georg Porzel verabschiedete den Pater im Namen des Seelsorgebereichsrates und meinte, dass ein Abschied auch ein Neubeginn sei.
Viele Tränen flossen bei den Ministranten. Besonders die Kleinen trauern ihrem Pater Heinrich nach. Sie sind mit ihm aufgewachsen und konnten sich bei ihm entfalten. Der Minichor ist eines der Dinge, die in der Amtszeit von Pater Heinrich entstanden und sich etabliert hat. „Minipapa“ Werner Stumpf dankte dafür, dass die Ministranten immer freie Hand hatten und sich dadurch so gut entfalten konnten. „Sie haben immer gesagt, „ich finde, ist eine gute Idee“ und wir haben diese umgesetzt“, erinnerte sich Stumpf. Die Ministranten überraschten ihren Pfarrer mit einem Ministrantenshirt mit allen Unterschriften der Minis. „Damit sie uns nie vergessen“. Und ein Lied nur für „ihren“ Pater Heinrich, mit all den guten Wünschen für seine Zukunft. „All das wünschen wir“ sang der Minichor und so manch einer wischte eine Träne der Wehmut weg. Vergessen wird er sie sicher nicht, seine Wallenfelser. Es waren viele Jahre, die er in Wallenfels, Neuengrün, Wolfersgrün und der Schnaid gewirkt hat. Kirchenpfleger Gerhard Holzmann bedauerte den Weggang, aber er meinte, dass die neue Pfarrei Isling nicht weit entfernt bei Lichtenfels liege und man sich sicher besuchen komme. Auch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Elke Kleylein-Feuerstein, lobte in ihrer Laudatio das harmonische Miteinander zwischen Pater Heinrich und den verschiedenen Gremien der Kirche. Toleranz, Nächstenliebe und solidarisches Handeln war immer das Bestreben des Priesters. Besonders in der Zeit der Umstrukturierung zur Pfarreiengemeinschaft Oberes Rodachtal half er in der schwierigen Phase des Zusammenfindens, eine konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. „Auch die vielen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen bedurften ihrer Zustimmung und wurden von ihnen mit Weitsicht und zum Wohle der Pfarrgemeinde mitgetragen“, betonte Kleylein-Feuerstein.
Als Pater Heinrich damals im Herbst 1995 nach Wallenfels gekommen ist, war er unsicher, was ihn hier erwarten würde. Aber bald schon hatte er sich in das Leben hier im Frankenwald integriert und begeisterte auch in der Kirche durch seine feierlichen und festlichen Gottesdienste. Vor allem seine Stimme, die tief und innig durch das Kirchenschiff tönte, war Anlass zur Bewunderung. Und wenn die „Schwarze Madonna“ erklang, verwandelte sich das Gotteshaus in einen einzigen Freudenruf hinauf zum Himmel. Auch sein seelsorgerisches Wirken im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth und die feierlichen Gottesdienste in der dortigen Kapelle bleiben unvergessen. Bürgermeister Peter Hänel erinnerte an die Anfänge damals und auch daran, was alles in diesen 17 Jahren geschaffen worden war. „Wir haben viel miteinander erlebt, große Jubiläen gefeiert, so das 750-jährige Stadtjubiläum und auch das 450-jährige Pfarrjubiläum, die Jubiläen in der Schnaid und ihr 30-jähriges Priesterjubiläum. Die Renovierung der Pfarrkirche St. Thomas innen und außen konnte in ihrer Amtszeit durchgeführt werden“, betonte Hänel. Die politische Gemeinde und die Kirche haben in Wallenfels immer gut zusammengearbeitet. Besonders deutlich wird dies an Kindergarten und Kinderkrippe, die nun eine Heimat im künftigen Bildungszentrum finden werden. „Wir haben viel miteinander gelacht und gefeiert. Und wir haben uns immer gut verstanden, was uns geholfen hat, in den vergangenen 17 Jahren jeden Konflikt zu vermeiden. Ein Vergleich mit Don Camillo und Peppone wäre bei uns nicht zutreffend“, erklärte der Bürgermeister lächelnd.
Den Festgottesdienst feierten zusammen mit Pater Heinrich Pfarrer Richard F. Reis, Kaplan Alexander Brehm und Pater Ignatius Kobus. Die musikalische Umrahmung lag beim Ministrantenchor, dem Gesangverein Cäcilia und Julia und Michael Bauer.
Steckbrief Pater Heinrich
Geboren am 27.2.1955 in Rosenthal/Ostpreusen in Polen
Priesterweihe am 23. Mai 1981 durch Bischof Smolenski
Bis 1986 Seelsorger in Posen, danach Warschau im Orden der Resurrektionisten
Seit 1992 in Deutschland, Kaplan in Seinsheim, als Pfarradministrator in Scheßlitz und schließlich ab August 1995 in Wallenfels
Am August 2012 versetzt nach Isling, Landkreis Lichtenfels
Datum: 25.07.2012
Autor: Susanne Deuerling
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