Die Vorfreude war groß, die Erwartungen riesig und die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Nein, es war noch nicht Weihnachten, sondern Familienwochenende des Kolping Familienkreises. Schon Wochen vorher gab es immer wieder Fragen wie: „Kommt ihr auch mit nach Obertrubach? – Ja? – Das ist ja voll cool!“
Und so sollte es dann auch werden. Während wir Eltern in Eile die Autos beluden, übten sich unsere Kinder in Ungeduld. Während wir versuchten die StVO nicht zu brechen, stichelte der Nachwuchs – man könnte ja was verpassen. Aber es lief alles glatt und wir begannen wie immer: 17 Uhr Ankunft und Zimmer beziehen, 18 Uhr Abendessen und 19 Uhr Begrüßung und Kennenlernspiele!
Das Sternenzimmer wartete dann schon auf die Lesenacht. In Decken verkrochen lauschten zuerst die Kleinsten den spannenden Geschichten von Wölfen, Hexen und Grüffelos. Das Kratzen an der Tür waren aber nicht die unheimlichen Gestalten aus den Büchern, sondern die Großen. Denn auch die warteten auf ihre Lesenacht. Und da zeigte sich, wofür Eltern gut sind: Vorlesen! Nach mehreren Ablösungen wurde spät nachts zum Zapfenstreich geblasen – geschlafen haben aber noch lange nicht alle.
Um unsere Kinder bei ihren gestalterisch-kreativen Beschäftigungen (ein Lob an unsere Kinderbetreuungscrew!!!) nichtall zu sehr zu stören, haben wir Erwachsenen wieder einen Referenten eingeladen. Joannis Platis, Bildungsreferent von Burg Feuerstein, hat uns mit Kurzfilmen in den Themenbereich „Generationen-Familie: Eltern – Kind – Großeltern“ eingeführt und zum Austausch eingeladen. Es war nicht nur sehr informativ, sondern vor allem bewegend und wachrüttelnd.
Dem Wetter trotzend, machten wir uns nach einem reichhaltigen Mittagessen bei Nieselregen auf die Suche nach einem verlorenen Schatz. Dieser wurde der hübschen Prinzessin geraubt und wird nun von Wächtern bewacht. Mit List und Geschick gelang es unseren mutigen Gesellen jedoch, die Wächter gnädig zu stimmen. Nach unzähligen Aufgaben, einem langen Marsch und bei immer stärker werdendem Regen musste der Schatz aber gefunden werden. Nichts konnte uns davon abhalten, auch noch die Festung in Bärenfels zu erklimmen und den letzten und grausigsten Wächter zu überwältigen. Nun hatten wir den Schatz gefunden.
Eine Actionolympiade am Abend heizte noch mal so richtig ein, bevor die übliche und traditionelle Bettgehzeremonie startete. Lesenacht für die Kleinen und dann ganz lange Lesenacht für die Großen. Und wir Eltern hatten auch unseren Spaß!
Der Sonntag (ohne Sonne) stand im Zeichen unseres Gottesdienstes. Aufbauend auf dem Generationenthema vom Samstag machten wir uns die Bibelstelle zum Thema, in der Jesus die Kinder zu sich holt und segnet! Jeder arbeitete mit, sodass der Gottesdienst auch zum Erlebnis wurde. Und unser Jesus im Evangeliumsspiel nahm sich richtig Zeit, alle Kinder zu segnen, die ganz spontan zu ihm kamen.
Das Wetter war inzwischen so trüb wie der nun anstehende Programmpunkt: Abreise! Doch vorher stand wie üblich eine Verabschiedung und die Frage nach Lob und Kritik. Es gab eigentlich nur einen Kritikpunkt: Das Wochenende ist zu kurz!
Wir Eltern gelobten zwar nicht Verlängerung, aber immerhin eine Fortsetzung im nächsten Jahr. Damit machten wir uns auf den Heimweg. Jede Familie für sich. Jeder mit seinen Gedanken. Aber jeder mal wieder mit der Erfahrung, Gemeinschaft und Zusammenhalt erlebt zu haben.
Vielen Dank an die, die organisiert, geplant und durchgeführt haben und gute Besserung all denen, die uns kurzfristig absagen mussten!