Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren in der Diskussion

Der Caritasverband Nürnberg,
das Kinder- und Jugendhaus Stapf,
das Jugendhilfezentrum Schnaittach
sowie die Niederbronner und Oberzeller Schwestern nehmen Stellung

Die Heimerziehung steht immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Besonders war das der Fall um das Jahr 2009 als ehemalige Heimkinder an die Öffentlichkeit gingen. In diesem Jahr wurde dann in Berlin der „Runde Tisch Heimerziehung in den Fünfziger und Sechziger Jahren“ unter Vorsitz der früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer installiert. Der im Januar 2010 im Konsens aller Beteiligten des Gremiums vorgelegte Zwischenbericht sprach zwar nicht von „systematischen“ Missständen, jedoch vom „System Heimerziehung“ mit Leid, Unrecht und großen Mängeln.

Die beiden großen christlichen Kirchen, der Deutsche Caritasverband und die Deutsche Ordensobernkonferenz setzten sich seit Beginn der öffentlichen Debatte um die Heimerziehung nachdrücklich für eine Aufklärung derartiger Vorwürfe ein und initiierten ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Entwicklung der konfessionellen Heimerziehung.

Ausgelöst durch die Berichterstattung in den Medien über den „Runden Tisch Heimerziehung“ wandten sich auf verschiedene Wegen ehemalige Heimkinder an den Caritasverband Nürnberg und an seine beiden Jugendhilfeeinrichtungen, das Kinder- und Jugendhaus Stapf und das Jugendhilfezentrum Schnaittach.

Der Caritasverband Nürnberg ist seit dem Jahre 1953 Träger des Kinder- und Jugendhauses Stapf. Die Niederbronner Schwestern leiteten bis zum Jahre 1994 diese Einrichtung. Das Jugendhilfezentrum Schnaittach besteht seit 1925 und wird ebenfalls vom Caritasverband Nürnberg getragen. Die Oberzeller Schwestern waren bis zum Jahre 1996 dort tätig.

Die heutigen Verantwortlichen der beiden Jugendhilfeeinrichtungen, des Caritasverbandes Nürnberg sowie die der Kongregationen der Niederbronner und der Oberzeller Schwestern bedauern zutiefst, wenn in früheren Jahren Kindern und Jugendlichen Unrecht geschehen sowie seelisches und körperliches Leid angetan wurde. Aufrichtig bitten sie Betroffene um Entschuldigung. Sie weisen auch darauf hin, dass mitgeteilte mutmaßliche Straftaten – also selbst im Verdachtsfall – an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.

Ihnen ist es ein großes Anliegen, ehemalige Heimkinder in der Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte zu unterstützen. Für diese Auseinandersetzung mit der Vergangenheit öffnet der Caritasverband Nürnberg gerne das Kinder- und Jugendhaus Stapf und das Jugendhilfezentrum Schnaittach. Er steht mit folgenden Gesprächspartnern zur Verfügung oder vermittelt bei Bedarf weiterführende Hilfen.

Träger Caritasverband Nürnberg e.V. 
Caritasdirektor Michael Schwarz
Obstmarkt 28
90403 Nürnberg
Telefon 0911/2354100
michael.schwarz@caritas-nuernberg.de

Kinder- und Jugendhaus Stapf           Jugendhilfezentrum Schnaittach
Gesamtleiter: Franz Ochs                      Gesamtleiter: Willibald Neumeyer
Leopoldstr. 34                                         Bayreuther Str. 15
90439 Nürnberg                                      91220 Schnaittach
Telefon 0911/65741-0                            Telefon 09153/408-15
franz.ochs@caritas-nuernberg.de        neumeyer@jhz-schnaittach.de

Weitere Informationen im Internet unter:

www.fonds-heimerziehung.de 
www.blja.bayern.de/hilfen/ehemalige-heimkinder/ 

Franz Ochs
Gesamtleiter Kinder- und Jugendhaus Stapf