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2007 (C)

Homlie zu den Texten des 32.Sonntags C in St. Johannes d.T. in Großenbuch


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 Gott lieben und unbeirrt auf Christus warten[1]
1 Auferstehungsgläubige - Auferstehungsleugner

  • begegnen uns heute in der ersten Lesung und im Evangelium. Der König Antiochus lässt eine ganze Familie grausam umbringen, weil sie nicht bereit sind von den Riten und dem Glauben ihrer Väter abzulassen, weil er ihnen seine griechisch-heidnische Lebensart aufzwingen will. Glaube an die Auferstehung, der den Tod nicht fürchtet steht der über Leichen gehenden menschlichen Selbstbehauptung gegenüber, die meint nie Rechenschaft über ihr Tun und Lassen ablegen zu müssen.
  • Im Evangelium steht Jesus als der Verkünder der Auferstehung von den Toten den Auferstehungsleugnern gegenüber, die meinen mit ihrer Geschichte von der Frau, die mit sieben Männern verheiratet war, den Glauben an die Auferstehung der Toten lächerlich machen zu können. So ist es bis heute geblieben.
  • Mehr als die Hälfte der Bundesbürger glaubt nicht die Auferstehung der Toten, darunter auch viele, die getauft sind und sich vielleicht auch Christen nennen. Deshalb wird der unser Glaube auch immer angefochten sein, ja es wird Menschen geben, die uns zum Unglauben verführen wollen. Deshalb sagt Paulus: "betet darum, daß wir vor bösen und schlechten Menschen gerettet werden, denn nicht alle nehmen den Glauben an."
Umso wichtiger ist es, daß die Glaubenden zusammenstehen und

2 als österliche Menschen leben und unseren Osterglauben feiern und bezeugen.
2.1 Jeder Sonntag ist Osterfeier.

  • Wir kommen zusammen, um den Tod und die Auferstehung Jesu zu feiern. Wir preisen und danken Gott, daß er sich uns, wie Paulus in der 2. Lesung sagte, „in seiner Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat. "
  • So ist und bleibt die Feier des Sonntags, als Tag des Herrn, als Tag der Auferstehung, unser Zeugnis für die Auferstehung der Toten, das wir in aller Öffentlichkeit geben.
  • Das zweite Zeugnis für unseren Glauben an die Auferstehung der Toten ist die Art und Weise, wie wir dem Tod begegnen, daß wir


2.2 unsere Sterbenden liebend zugewandt und betend begleiten.

  • Wir stellen heute auch bei vielen Christen eine eigenartige Sprachlosigkeit fest, wenn sie in die Nähe von Schwerkranken und Sterbenden kommen. Es ist wichtig, daß wir unseren Sterbenden nahe sind, ihnen unsere Nähe spüren lassen, indem wir ihre Hand halten, ihnen Mut zusprechen und mit ihnen beten.
  • Gerade angesichts des Todes ist das Zeugnis unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe zu Gott von aller größter Wichtigkeit. Darum betet Paulus für die Thessalonicher: "Der Herr richte euer Herz darauf daß ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet.“
Weil wir Gott lieben und auf Christus warten,

2.3 ist unsere Verstorbenenliturgie österliche Liturgie.

  • Auf der eindrucksstarken Plastik vom Tod Mariens[2] in unserer Pfarrkirche, sitzen zu Füßen des Sterbelagers Mariens zwei Chorherren, der eine hat die Bibel aufgeschlagen und während ihm die Tränen über die Wangen rinnen,

2.3.1 hält er die Hand ans Ohr und lauscht der frohen Botschaft von der Auferstehung.[3]

  • Sie heißt heute an diesem Sonntag: "Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden nicht mehr heiraten. Sie können nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. "
  • Der Glaube an die Auferstehung der Toten kommt vom Hören auf die Offenbarung Gottes, die uns die Kirche in der Bibel aufbewahrt hat und und durch die Zeiten hindurch verkündet. Das ist dem heiligen Paulus klar und darum bittet er die Gemeinde in Thessalonich darum: "betet für uns, da sich das Wort des Herrn ausbreitet und verherrlicht wird ebenso wie bei euch". Das Wort Gottes von der Auferweckung der Toten soll bei uns verherrlicht werden. Das zeigen die beiden Chorherrn zu Füßen des Sterbelagers Mariens. Während der eine auf das Wort Gottes hört,

2.3.2 verherrlicht der andere Chorherr das Wort Gottes singend.[4]

  • Ganz in das Gewand der Buße eingehüllt, die Hände gefaltet ist er ganz Gesang. Singend besteht er die Finsternis des Todes. So trägt auch der Priester bei der Liturgie für die Verstorbenen das violette Messgewand, das Gewand der Buße und Umkehr; denn der Tod eines Menschen zeigt uns, daß wir sterben werden und vor Gott hintreten werden. Aber das Gewand des Chorherrn aber ist Gold durchwirkt.
  • Mein von Benediktinerinnen entworfenes und gewebtes Messgewand,[5] das ich bei Messfeiern für Verstorbene und auch heute trage, ist das Schwarz und Violett auf der Vorder- und Rückseite von Feuerzungen, von einem violetten, einem grünen und einem gelben Kreis durchbrochen. Wir Christen versinken angesichts des Todes nicht im Dunkel des Todes.
  • Gott hat in der Taufe durch seinen Geist das Feuer seiner Liebe in unsere Herzen ausgegossen. Das sagen uns die Feuerzungen im Gewand. Weil wir uns von ihm geliebt wissen kehren wir um zu ihm. Das Violett der Umkehr überwindet das Dunkel. Wer aber umkehrt zu ihm, dem schenkt er durch die frohe Botschaft das Grün der Hoffnung, verheißt er durch Christus neues ewiges Leben.
  • Wer umkehrt zu Gott, dem leuchtet Jesus Christus, der Auferstandene als die Sonne des Heils auf. Dem schenkt er durch Christus Anteil an der Fülle seines herrlichen unvergänglichen Lebens.[6]
  • Dies Gewand umkleidet den Priester, der uns die Botschaft von der Auferstehung verkündet und in der Eucharistie mit uns den erlösenden Tod und die selig machende Auferstehung des Herrn feiert.
  • Der auferstandene Christus ist die Sonne unseres Heils, der die dunkle Nacht des Todes durchbricht und uns Licht und neues Leben jenseits des Todes schenkt.
  • Darum singen wir Christen, wenn wir einen gestorbenen Christen begraben. Wir singen nicht nur Trauergesänge, sondern auch österliche Lieder, denn wir glauben an den Gott Jesus Christi, der die Toten auferweckt. Er wird an uns bewahrheiten, was er an Jesus wahrgemacht hat in der Auferweckung von den Toten.
  • Viele Christen unserer Gemeinde spürten während meiner Zeit als Pfarrer, wie wichtig es ist, auch auf dem Friedhof diese österlichen Gesänge unseres Glaubens und unserer Hoffnung miteinander zu singen, denn nur so können wir die Finsternis des Todes bestehen.
  • Welch ein Glaubenszeugnis, wenn wir bevor der Sarg zum Grab gebracht wird, alle singen: "Zum Paradies mögen Engel Dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen." [7]

Darum sollen unsere Gräber kein Steinhaufen sein,

  • wo alles zugemauert ist, sondern Garten und Acker Gottes auf dem Blumen blühen als Zeichen des neuen Lebens, das Gott dem Glaubenden durch den Tod hindurch schenkt. Darum werden wir bis zum letzten Atemzug Gott und die Menschen lieben und unbeirrt auf Christus warten, bis er am Ende unseres irdischen Lebens uns entgegen kommt und uns heimführt in das Haus seines himmlischen Vaters.



[1] 1. L 2 Makk 7,1–2.7a.9–14; 2. L 2 Thess 2,16 – 3,5; Ev Lk 20,27–38
[2] Bild 1
[3] Bild 2
[4] Bild 3
[5] Bild 5
[6] Bild 6
[7] GL 84